Wenn sich 2019 die Gründung der legendären Kunstschule Bauhaus zum 100. Mal jährt, erinnern auch in Baden-Württemberg Museen, Ausstellungen und Baudenkmäler an die Epoche der Moderne und ihre Protagonisten.
Viele Bauhaus-Künstler haben in Deutschlands Süden gewirkt und dort Spuren hinterlassen. «Das Jubiläum verspricht weltweit hohe Aufmerksamkeit für die Themen Bauhaus und moderne Kunst und bietet die Chance, Baden-Württembergs Profil als Kulturreiseziel weiter zu schärfen», so Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismus Marketing GmbH Baden- Württemberg.
Orte der Moderne
Auf einer Spurensuche zu Bauhaus und moderner Kunst im Süden kann man sich dem Thema auf unterschiedlichen Wegen nähern. Einer davon ist eine Tour zu den wichtigsten Stationen der Moderne in Baden-Württemberg. Dazu gehört etwa die Stuttgarter Weissenhofsiedlung, eines der bekanntesten Wohnexperimente der Klassischen Moderne. Mit Häusern von Ludwig Mies van der Rohe oder Hans Scharoun steht sie beispielhaft für das Neue Bauen.
Zwei Wohnhäuser des schweizerisch-französischen Architekten Le Corbusier gehören inzwischen gar zum Weltkulturerbe der UNESCO. In einem der beiden können heutige Besucher nachvollziehen, wie man sich 1927 die Zukunft des Wohnens vorstellte.
Beginn einer Zeitreise
Nicht weniger bedeutend ist die Siedlung Dammerstock, die 1929 nach Entwürfen des Bauhaus-Gründers Walter Gropius in Karlsruhe errichtet wurde. Beide stehen am Beginn einer einzigartigen Zeitreise durch die Baukunst der Moderne in Baden-Württemberg. Nicht fehlen sollte bei dieser Spurensuche auch das «Haus auf der Alb» bei Bad Urach: Vor grüner Kulisse erstrahlen dort seit 1930 die weissen Fronten des ehemaligen Erholungsheims, das heute von der Landeszentrale für politische Bildung genutzt wird. In Ulm lohnen die von Max Bill entworfenen Bauten der Hochschule für Gestaltung (HfG) einen Besuch.
Museen von Weltrang
Neben den baulichen Zeugnissen der Moderne lohnt auch ein Gang durch die Museen, in denen Kunstwerke von der kulturellen Blütezeit und vom Lebensgefühl dieser Zeit berichten. In der Stuttgarter Staatsgalerie lassen zum Beispiel die Figurinen von Oskar Schlemmers Triadischem Ballett erahnen, wie radikal sie auf seine Zeitgenossen gewirkt haben müssen. Gleich nebenan im Kunstmuseum zeigt Otto Dix’ berühmtes Grossstadttriptychon Licht und Schatten der «Roaring Twenties», vom glamourösen Nachtleben bis zu den Kriegskrüppeln auf der Strasse.