
Wanderglück auf den Kleinen Antillen
- August 29, 2018
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- Urs Huebscher
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Wie ein riesiger Garten Eden liegt die vielseitige Landschaft der Karibikinsel Martinique zu Füßen des 1.400 Meter hohen Vulkans Montagne Pelée: Flüsse schlängeln sich zwischen mit exotischen Blumen gespickten Regenwäldern und Bergwiesen die Hänge hinab, bevor sie an der Küste auf Mangroven, Felsen und Sandstrände mit kristallklarem Wasser treffen. Die Kleine Antilleninsel gehört zu den 35 Hotspots für Artenvielfalt weltweit und bietet Flora und Fauna eine Fülle an Lebensräumen. Naturliebhaber entdecken die abwechslungsreichen Landschaftsprofile mit ihren faszinierenden Lebewesen auf zahlreichen Wanderwegen. Dabei macht die unterschiedliche Beschaffenheit Martiniques das Wandern hier so interessant: sehr trocken und touristisch gut erschlossen im Süden, steigt Martinique nach Norden hin an und gipfelt am Nordende in einem tropischen Regenwald mit einer wilden, schroffen und unberührten Natur. Die deutsche Fluggesellschaft Condor bietet ab 3. November 2018 erneut jeden Samstag Direktflüge ab Frankfurt in Martiniques Hauptstadt Fort-de-France an. Von Berlin aus starten Reisende mit der Airline Aigle Azur und ihren Codesharingpartnern mit kurzem Zwischenstopp in Paris bereits jetzt fünf Mal wöchentlich bequem auf die Karibikinsel.
Vulkanwanderung zum höchsten Punkt von Martinique
Die Besteigung des Vulkans Montagne Pelée ist ein Muss für jeden Wanderfan. Bereits früh am Morgen geht es an der Ostflanke des schlafenden Berges hinauf, denn tagsüber bringen die feuchten Passatwinde Nebel in die höhergelegenen Gebiete des Berges. Der Weg führt über Lavaströme, zum Teil auf in den schwarzen Fels geschlagenen Stufen, und rund 800 Höhenmeter zum Kraterrand, aus dessen Mitte sich die Bergspitze erhebt. Unterwegs passieren Wanderer die Höhensavanne mit ihren Bergwiesen, Baumfarnen und Gebirgspalmen und treffen mit etwas Glück auf den Prachtfregattvogel, der hier heimisch ist. Oben angekommen, verspricht der höchste Punkt der Insel einen spektakulären Ausblick über die Kleinen Antillen. Die Wanderung dauert rund sechs Stunden, gestartet wird auf dem Parkplatz von Aileron.
La Caravelle: Zwischen idyllische Buchten und Mangrovenwäldern
Eine ganz andere Vegetation zeigt sich dem Besucher im Süden der Insel sowie im Réserve Naturelle de la Caravelle auf der gleichnamigen Halbinsel. Auf sandigem Untergrund finden sich trockene Küstenwälder, die den rauen karibischen Winden trotzen. Hier wachsen kuriose Baumarten wie der Trompetenbaum, Meertraubenbaum, die wilde Ananas sowie Felsenkaktus und Weißgummibaum. Auch der grüne Leguan der Kleinen Antillen ist im Küstenwald Zuhause – eine bedrohte Art, die nur hier lebt und unter Schutz steht. Die dreistündige, neun Kilometer lange Wanderung durch das Naturschutzgebiet führt mitunter auf Holzstegen entlang der eindrucksvollen Roten Mangroven mit ihren großen Bogenwurzeln. Ebenso sollte ein Stopp an der Schlossruine der einstigen Barone von Dubuc eingeplant werden.
Auf den Spuren der Jesuiten und durch imposante Schluchten zum Wasserfall
Zurück im Norden, zweigt von der Nationalstraße Route de la Trace der elf Kilometer lange Jesuitenrundwanderweg ab, den christliche Missionare im 17. Jahrhundert als Verbindungspfad im Bergmassiv des Pitons de Carbet anlegten. Er führt auf grüne Hügel, hinab in Täler und durch einen üppigen Regenwald, unter dessen dichtem Blätterdach Lianen, Bromelien, Helikonien, Papageienschnabel und andere exotische Pflanzenarten wachsen. Auch Kolibris und Paradiesvögel haben hier ihren Lebensraum. Die Route überwindet zirka 700 Höhenmeter und dauert rund vier Stunden. Auf halbem Weg bietet ein Bad im Fluss Lorrain eine willkommene Abkühlung. Kenner Martiniques schwärmen von der kurzen, aber intensiven Wanderung entlang der „Gorges de la Falaise“. Der Waldweg verläuft durch eine enge Schlucht zwischen gigantischen Felswänden hindurch. Gewandert wird teilweise im Lauf eines Bergflusses, weshalb nur gute Schwimmer die Tour wagen sollten. Neben wasserfesten Schuhen gehören auf dieser Wanderung Badebekleidung ins Gepäck – am Ende des Weges wartet ein erfrischendes Bad unterm Wasserfall. Der Startpunkt liegt in der Nähe der Stadt Ajoupa Bouillon.
Stippvisite zur Kolibri Rush-Hour
Wer der sportlichen Wanderung einen Spaziergang vorzieht, ist zehn Kilometer nördlich der Hauptstadt Fort-de-France im Botanischen Garten „Jardin de Balata“ goldrichtig. Auf unterschiedlichen Rundwegen lässt sich das drei Hektar große Anwesen entspannt erkunden. Neben verschiedensten exotischen Pflanzen können Besucher zwischen Teichen und Baumwipfelpfaden auch einige Tiere ganz aus der Nähe beobachten – von unzähligen Kolibris, die um den besten Platz am Nektartöpfchen ringen, bis hin zu Fledermäusen.