Bahrein – Tradition trifft auf Moderne
- Oktober 11, 2019
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Bahrain am Arabischen Golf gilt als liberalstes Land unter den Golfstaaten. Das kleine Insel-Königreich lockt mit Kultur, Natur und der Geschichte seiner Perlenfischer. Und doch ist es im Rest der Welt noch weitgehend unbekannt.
In der Wüste von Bahrain steht ein zehn Meter hoher Baum. Nicht irgendeiner. Der Schadscharat al-Haya, der «Baum des Lebens», gedeiht seit etwa 400 Jahren an dieser Stelle. Von welcher Wasserquelle er lebt, gehört zu den Rätseln des kleinen Königreichs. Inzwischen kommen hier jeden Tag Touristen und Einheimische vorbei,
ein Sicherheitsmann bewacht den Baum.
Schon oft wurde Bahrain ein Ende des Öls prognostiziert, da die Lagerstätten nicht so ergiebig sind wie in anderen Golfstaaten. Doch schon vor Jahren wurden die Weichen für die Zeit nach Öl und Gas gestellt, die Wirtschaft diversifiziert – mit Erfolg: Bahrain hat sich als internationaler Finanzhandelsplatz etabliert. Lange Zeit schlummerte die Monarchie im Schatten der Metropolen Dubai und Abu Dhabi touristisch vor sich hin. Mit dem jährlich stattfindenden Formel 1 Rennen auf dem Bahrain International Circuit, präsentiert sich das Königreich von seiner besten Seite. Der Bahrain-GP in Sakhir ist eines von drei Nachtrennen im WM-Kalender, wo die Fahrer im Zwielicht der Abenddämmerung unterwegs sind. Immer mehr Menschen entscheiden sich mittlerweile für einen Aufenthalt in Bahrain und auch die Einheimischen betrachten den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor. Jahr für Jahr entstehen neue Luxushotels der Extraklasse. Die Gastfreundschaft der Menschen und das reiche kulturelle Erbe locken nach Bahrain.
Bahrain besteht aus insgesamt 33 Inseln, wobei die Gesamtfläche in etwa knapp so gross wie der Kanton Solothurn ist. Wer Zeit hat, kann viel entdecken – bei einem Ausflug in die grosse Al-Fatih-Moschee, auf dem Perlen- Weg, auf einer Fahrt zu den Leoparden im Nationalpark Al Areen. Wer etwas Adrenalin ausschütten will, kann Indoor-Skydiven, über die Formel-1-Strecke rasen oder mit dem Jeep in die Wüste fahren. Kulturell und geschichtlich interessierte Besucher kommen auf ihre Kosten: Qal’at al- Bahrain, eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten des Landes, sollte man nicht versäumen. Die hier entdeckten Tempel stammen aus dem 2. Jahrtausend vor Christus. Die jahrtausendealte Festung bietet eine grossartige Aussicht auf die Skyline von Manama und das Meer.
Stadt der Gegensätze
Hauptstadt des Landes ist Manama, auch bekannt als die Stadt der Gegensätze. Traditionsreiche, orientalische Viertel mit Windmühlen und holzverkleideten Häusern findet man hier ebenso wie moderne Hochhauskomplexe. Einen spektakulären Akzent setzt das 240 Meter hohe World Trade Center, dessen zwei Türme gigantischen Segeln gleichen. Lediglich eine Strasse trennt das moderne Bahrain vom alten. Auf der einen Seite stehen moderne Glaspaläste, Hochhäuser und Banken und auf der anderen das alte traditionsreiche, orientalische Leben mit seinen verwinkelten Gassen und dem geschäftigen Treiben des Souks. Hinter Bab al-Bahrain, dem Tor von Bahrain, beginnt der Souk von Manama. Von Haushaltswaren über Kleidung, Gewürzen und Parfüm gibt’s hier so ziemlich alles. Im Souk vermischt sich der Geruch von indischen Gewürzen und frischem arabischen Kaffee, zubereitet mit Kardamom und Safran.
Wer sich auf der Strasse umschaut, dem fällt sofort die bunte Mischung von Nationalitäten auf. Viele Inder, Pakistani, Europäer, Amerikaner oder Südostasiaten leben hier oder besuchen die kleine Golfinsel. Dieser Mix erzeugt ein Klima der Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit. Nicht verpassen sollte man einen Besuch der Al-Fateh-Moschee, welche täglich geöffnet ist und sogar Führungen in deutscher Sprache anbietet. Im Inneren dieses Gotteshauses beeindruckt vor allem der italienische Marmor – von diesem wurden knapp 3 000 Quadratmeter verlegt. Ein Erlebnis ist das historische Basarviertel Manama Souk oder ein Spaziergang an der Shopping-Promenade entlang der Bahrain Bay.
Boeing 747 als Attraktion für Taucher
Erst über den Wolken, jetzt unter Wasser: In Bahrain ist eine alte Boeing 747 Herzstück eines Unterwasserparks für Taucher. Neben dem Flugzeug finden Taucher unter Wasser auch künstliche Korallenriffe. Bahrain hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem Land entwickelt, welches in vielfältiger Art und Weise überzeugen kann. In der alten Stadt Muharraq wird ein historischer Perlenweg für Touristen ausgebaut. Ein 3,5 Kilometer langer Perlenpfad gewährt Einblicke in die glorreiche Ära des Perlenhandels. Vom Strand führt der Weg durch Strassen und Gassen zu 18 historischen Gebäuden in der Altstadt, wie dem «Haus des Perlenfischers» und dem des Perlenhändlers. Darüber hinaus lockt das Land mit blitzblanken Privatstränden, bezahlbaren Hotels, aufregendem Nachtleben und einer faszinierenden Biodiversität. Wo einst die Perlenfischer abtauchten, stehen inzwischen Luxushotels und gigantische Bürogebäude. Bis 2020 werden in Bahrain 15 weitere Vier- und Fünf-Sterne-Hotels entstehen, auch Strandresorts. Bahrains touristische Trumpfkarte dürfte jedoch die Liberalität sein. Es gilt als freiestes Land am Golf. Alkohol, Nachtleben, Bars, Diskotheken und Nachtklubs lassen kaum Wünsche offen.
Und tatsächlich findet man auf Bahrain auch hauptsächlich Wüstengebiete vor; dementsprechend karg ist die Flora und Fauna. Lediglich einige Wüstenspringmäuse und Eidechsen leben hier.
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