
Das ehemalige Ceylon «Es ist das Paradies — wahrlich, es ist das Paradies!» soll Hermann Hesse von seinem Schiff aus gerufen haben, als er die Insel Sri Lanka zum ersten Mal erblickte.
Als strahlend schönes, königliches Land bezeichnen die Singhalesen ihre Insel. Sicher besitzt Sri Lanka diesen Namen nicht zu Unrecht. Wohl kein anderes Land bietet auf einer so kleinen Fläche derart abwechslungsreiche Schönheiten wie die Ruinen der alten Königsstädte, die mystischen Tempel, die leuchtend grünen Teeplantagen, die fruchtbaren Reisterrassen sowie die unberührten Naturschutzgebiete. Die heimische Bevölkerung hat stets ein Lächeln auf den Lippen, und es duftet – nach Gewürzen sowie nach Blumen. Kardamom, Muskat, Nelken und Pfeffer wachsen auf der Insel. Und ebenso kommt der echte Zimt aus Sri Lanka. Auch exotische Früchte sind reich vertreten auf der Insel: von Ananas, Avocado, Bananen in Gelb, Grün oder rötlich über Grapefruit, Guaven, Mango, Maracuja und Papaya bis zu Rambutan. Letztere Frucht gibt immer wieder Rätsel auf, wie sie wohl zu öffnen ist.
Auf den Spuren Buddhas
Der Buddhismus drückt der Insel seinen Stempel auf — ihm gehören fast 70 Prozent der 21 Millionen Einwohner an. Mönche in ihren leuchtend orangefarbenen Gewändern, bunte Gebetsfahnen, moderne Tempelanlagen und zu Ruinen verfallene Dagobas: Sie sind allgegenwärtig. Städte, an deren Namen sich die Zunge erst gewöhnen muss: Anuradhapura, Polonnaruwa, Kandy. Sie bilden das kulturelle Dreieck Sri Lankas. Hier wandelt man im Schmelztiegel von Historie, Kultur und Religion auf den Spuren von Königen. Wer auf den Spuren Buddhas wandelt, findet lebendige Pilgerziele und geschichtsträchtige Klöster, und wer die hinduistische Götterwelt erkundet, dem bieten sich bunte Tempel und exotische Zeremonien. Das grösste Buddha-Fest Sri Lankas wird in den 15 Tagen vor dem Vollmond im Juli oder August gefeiert. Mit prachtvollen Prozessionen verehrt man hier die Zahnreliquien Buddhas. Nacht für Nacht werden die Prozessionen pompöser und länger.