Singapur – Eine Reise durch ganz Asien
- Dezember 19, 2016
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Vom Duft chinesischer Räucherstäbchen geschwängerte Tempel im Schatten von schimmernden Wolkenkratzern, traditionelle Shophouses am Rande des Dschungels, moderne Luxuswohnungen neben historischen Gebäuden aus der goldenen Kolonialzeit. Man kann die ganze Welt bereisen, ohne Singapur zu verlassen. Und wer hinter die Kulissen schaut, findet eine Vielzahl an Überraschungen. Chinatown strotzt nur so vor quirligem Leben. Die Nachtmärkte erinnern unverkennbar an das Gewusel in Peking und Shanghai. Rote Glücksbringer, kleine Köstlichkeiten und verzierte Essstäbchen sind beliebte Mitbringsel für Familie oder Freunde. Auf dem großen Wet Market (Markthalle für Frischprodukte) kann man sich mit exotischem Obst und Gemüse, frischem Fisch und Fleisch eindecken. Wer nicht selbst kochen möchte, besucht die Chinatown Food Street. Hier gibt es leckere Dim Sums, traditionelle Wokgerichte und feurige Eintöpfe. Im Herzen Chinatowns thront der ganze Stolz des Viertels: der Buddah Tooth Relic Temple. Der beeindruckende Pagodenbau mit dem aufwärtsgeschwungenen Dach wurde angeblich eigens zur Beherbergung eines Zahns von Buddha errichtet. Das Chinatown Heritage Centre entführt Besucher noch tiefer in die chinesische Kultur und lässt die Geschichte der Einwanderer lebendig werden. Ruhe und Entspannung findet man bei einer traditionellen Teezeremonie im bekanntesten Teehaus von Chinatown: Im Tea Chapter hat man sich der Zeremonie und dem Kult um das Heißgetränk mit Haut und Haaren verschrieben.
Little India fängt den Besucher komplett mit dem Duft von Jasmin, Gewürzen und Räucherstäbchen ein. Die Flut an Düften, Farben und Klängen versetzt jedermann unausweichlich auf den indischen Subkontinent. Der Tekka Market lockt mit zahlreichen Essensständen, die typische Currys, traditionelle Fladenbrote und zuckersüße Leckerbissen verkaufen – wie üblich in Singapur im Untergeschoss. Nur ein Stockwerk höher bieten die Stände eine Flut an farbenfrohen Saris, schillerndem Schmuck und indischem Allerlei an. In den Straßen leuchten bunte Reklameschilder, die Fernseher der Läden zeigen die neuesten Bollywood-Streifen. Dazwischen lugt immer wieder einer der reich verzierten Hindutempel empor.
Rund um die Arab Street – in Kampong Glam – findet man alles, was das orientalische Herz begehrt: In den kleinen Lädchen im Erdgeschoss der pastellfarbenen, liebevoll restaurierten Shophouses werden bunte Stoffe, edle Teppiche und exklusive Gewürze verkauft. Daneben feilschen die Händler um Parfums, Pashmina-Schals und Edelsteinschmuck in allen Variationen. Auch muslimische Kopfbedeckungen, Gebetsteppiche und Koranbücher gibt es in großer Auswahl. Überragt wird das bunte Treiben von den goldenen Kuppeln der Sultan Moschee, in deren Gebetshalle hunderte Gläubige Platz finden. Eine Seitenstraße weiter in der Haji Lane trifft sich dagegen die junge Szene der Stadt. Die Bewohner des kleinen Gässchens haben der einst so verschlafenen Straße mit bunter Street Art an den Hauswänden neues Leben eingehaucht. Heute zählt sie zu den trendigsten Straßen im Stadtstaat. Mit Muße und Genuss schlendert man entlang an den Showrooms junger Mode-Labels, schicken Cafés und kleinen Kunstgalerien.
Katong ist eines der außergewöhnlichsten Viertel. Man spaziert entlang bunter Shophouses und prachtvoller Wohnhäuser. Im Haus von Alvin Yapp befindet sich das kleine Privatmuseum The Intan. Yapp gehört zur ethnischen Gruppe der Peranakan («vor Ort geboren»), die ursprünglich aus der Verbindung von chinesischen Männern und malaiischen Frauen hervorging. Im 18.?Jahrhundert trieb die Armut viele Chinesen auf der Suche nach Arbeit in die Gegend um Singapur, wo sie sich als Händler niederließen und einheimische Frauen heirateten. Es entstand eine einzigartige Kultur mit vielen Facetten, die Singapur bis zum heutigen Tag prägt. Sichtbar ist bis heute auch die traditionelle Kleidung der Peranakan – nicht zuletzt dank der Stewardessen der landeseigenen Singapore Airlines. Zu festlichen Anlässen wird die traditionelle Bluse Nonya Kebaya heutzutage gerne aus dem Schrank geholt. Sie gleicht einem Sarong und ist mit verschiedenen Motiven wie Blumen oder Schmetterlingen verziert.
Vor allem sind die Peranakan aber für ihre exzellente Küche bekannt – eine Fusion aus chinesischen, malaiischen und europäischen Elementen. Die würzige Kokos-Nudel-Suppe Laksa oder das bunte, mundgerechte Dessert Kueh gehören längst zum Inventar des Stadtstaats. Innovative Peranakan-Spezialitäten nach den Rezepten seiner Oma bietet Küchenchef Malcolm Lee im Restaurant Candlenut, das erst kürzlich mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Die Gerichte der wöchentlich wechselnden Karte tragen so klangvolle Namen wie «Yellow Coconut Crab Curry», «Tiger Prawn Lemak Nanas» oder «Yeye’s Kari». Dahinter verbergen sich würzige Gerichte mit viel frischem Gemüse, exotischen Meeresfrüchten oder zartem Schweinefleisch.
Natur und Großstadtdschungel liegen in Singapur nah beieinander. Der nächste Park ist stets nur wenige Minuten entfernt. Bei einem Spaziergang durch den über 150??Jahre alten Botanischen Garten zum Beispiel fühlt man sich wie Tarzan und Jane im tropischen Regenwald. Mehr als 10?000??tropische Pflanzenarten und die bedeutendste Sammlung an Palmen, Palmfarnen, Orchideen und Ingwergewächsen in der ganzen Region gedeihen hier in Hülle und Fülle. Seit Juli 2015 gehören die Singapore Botanic Gardens sogar zum UNESCO Weltkulturerbe. Betörende Düfte, exotische Blumen und tiefes Dickicht entführen in eine andere Welt. Man schlendert vorbei an picknickenden Familien, lauscht dem Gezwitscher bunterVögel – und trifft verliebte Pärchen, die vor knallpinken und kanariengelben Orchideen Selfies machen. Übrigens: Der Botanische Garten ist ein beliebter Ort für die obligatorischen Hochzeitsbilder von Frischvermählten. Denn auch die Singapurer lieben ihre grüne Stadt!
Weit ursprünglicher geht es auf der kleinen Insel Pulau Ubin zu. Ein Besuch auf dem Eiland gleicht einer Reise in die Vergangenheit Singapurs. Nur 15?Minuten dauert die Überfahrt mit den kleinen schaukelnden Fischerbooten, die am Fährterminal Changi Point in der Nähe des Flughafens ablegen. Einen Zeitplan gibt es nicht. Besucher müssen sich in Geduld und Ruhe üben. Die sogenannten «Bumboats» legen erst ab, wenn alle zwölf Plätze belegt sind. Bei Ankunft warten wenige Menschen, üppige Natur und heimische Tiere. Glitzernde Einkaufszentren, grell leuchtende Werbetafeln oder WLAN sucht man hier vergeblich – der perfekte Ort also für eine Digital-Detox-Kur. Sportliche schnappen sich ein Leihfahrrad und erkunden die Insel auf zwei Rädern. Besonders Abenteuerlustige können aber auch einen der netten «Uncles» anheuern, die Touren mit ihren fast prähistorischen Kleinbussen anbieten.
Ganz anders zeigen sich die Gardens by the Bay??– ein echter «Garten der Zukunft». Erfrischung findet man vor allem in den beiden Gewächshäusern, die eigentlich eher Gewächspalästen gleichen. Tausende Glasscheiben vereinen sich mit den Stahlstreben zu majestätischen Gewölben. So ebenmäßig die Konstruktionen von außen anmuten, so ästhetisch erscheinen sie von innen: Unzählige Blumen ziehen sich wie ein grün-buntes Meer über die Flächen und bilden ein fast psychedelisches Kunstwerk. Im «Flower Dome» wachsen Pflanzen, die sich in mediterranen Klimazonen heimisch fühlen. Hier trifft man auch auf alte Bekannte aus Europa: Zypressen, Dattelpalmen und Olivenbäume. Einer der knorrigen Gesellen musste noch im stolzen Alter von 1?000??Jahren von Spanien in die Löwenstadt umziehen. Mittlerweile erlebt er aber buchstäblich einen zweiten Frühling und gedeiht prächtig in seiner neuen Heimat. Der «Cloud Forest» nebenan ist der tropische Bruder des «Flower Dome». In dessen Mitte thront ein tropischer Berg, bewachsen mit Orchideen, Farnen und anderen Dschungelpflanzen. Der Clou: Man kann den Gipfel erklimmen??– und das ganz mühelos mit dem Fahrstuhl. Von dort geht es ganz gemütlich auf einem Pfad hinab, der sich um den 35??Meter hohen Indoor-Wasserfall windet.
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