
Südostasiens spannendste Metropolen
- Mai 6, 2016
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«Die Weltgeschichte geht von Osten nach Westen, denn Europa ist schlechthin das Ende der Weltgeschichte, Asien der Anfang.» (Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Philosoph) Spannende Tempel, exotische Märkte und spektakuläre Wolkenkratzer. Einst als kleine Hafenstädte entstanden, faszinieren diese drei Metropolen in Südostasien mit einer Mischung aus Abenteuer und Zukunftsvisionen sowie einem internationalen Flair. Hier erlebt man eine wahre Flut spannender Eindrücke.
Singapur – Heimatstadt des Merlion
Im Jahre 1818 konnte Thomas Stamford Raffles den Generalgouverneur von Indien, Lord Hastings, davon überzeugen, nach einem neuen strategischen und sicheren Hafen für die «East India Company» zu suchen. Am 29.?Januar?1819 erreichten die Schiffe von Sir Raffles die Inseln Singapurs, und der Aufstieg des kleinen Staates begann. Heutzutage steht Sir Stamford Raffles überlebensgross am Ufer der Singapore Rivers, wo er zum ersten Mal den Boden betreten haben soll. Unerschütterlich blickt er von seinem Sockel herab auf sein Erbe und auf das, was er geschaffen hat. Was würde er wohl zu dem modernen Singapur von heute sagen?
Durch Kunst zur neuen Identität
Das Image als Shopping- und Wirtschaftsmetropole soll in Singapur zukünftig ersetzt werden. In einem Versuch, sich als Kunstmetropole und Kulturdestination zu eta-blieren, glänzt Singapur mit frischen Innovationen. Ob Kunstbiennale, Art Stage, zahlreiche Galerien oder die Ende 2015 eröffnete Nationalgalerie. Für die neue Nationalgalerie wurden das geschichtsträchtige Rathaus und das ehemalige Oberste Gericht aufwendig restauriert und vom Architekten «studioMilou» mit einer filigranen Decke aus Glas und Metall zusammengespannt. Auf 64’000?Quadratmetern ist das grösste Kunstmuseum Südostasiens entstanden, das zugleich auch die grösste öffentliche Kunstsammlung Südostasiens präsentieren soll.
Gourmetparadies
Wenn es eine Leidenschaft gibt, die alle Singapurer vereint, dann ist es das Essen. Aufgrund der multikulturellen Bevölkerung kann man sich hier durch alle Küchen Asiens schlemmen. Die chinesische, indische sowie malaiisch-indonesische sind am häufigsten vertreten, wenngleich die Kochstile sich auch gegenseitig beeinflusst haben. Die klassische mobile Garküche, die man sonst wie gewöhnlich in Asien findet, ist in Singapur seit Langem aus hygienischen Gründen von der Strasse verbannt. Über die ganze Stadt verteilt findet man hingegen die sogenannten «Hawker Centres» oder «Food Courts». Zwischen Düften von Zitronengras, gegrilltem Lamm und gebratenem Gemüse vereinen sich hier Einheimische und Touristen. Die Frage nach dem besten Hawker Center kann niemand beantworten, wenngleich eine gute Anlaufstelle das Hawker Center an der Old Airport Road ist, denn dieses ist eines der ältesten der Stadt und gehört zu den authentischsten. Wohingegen das Maxwell Hawker Center das berühmteste der Stadt ist.
Little India
Als Stamford Raffles nach Singapur aufbrach, begleiteten ihn 120??indische Helfer und Soldaten. Viele von ihnen liessen sich in Singapur nieder, und zunehmend wuchs die Welle von indischen Einwanderern. Von Singapurs historischen Vierteln hat wohl Little India am meisten Atmosphäre. Klassische Sehenswürdigkeiten findet man hier zwar keine, aber bei einem Spaziergang durch die Gassen und Märkte erlebt man ein Kaleidoskop von Gerüchen, Farben und Tönen. Das bunte Geschäftsleben von damals hat sich bewahrt, und die Strassenhändler bieten immer noch ihre Waren in winzigen «5 Foot Way’s» genannten Läden in den Korridoren der Warenhäuser an. Eine Tempelanlage zu besuchen, die sich durchaus lohnt, ist der hinduistische «Sri Srinivasa Perumal Tempel». Der Tempel ist dem Hindu-Gott Vishnu gewidmet – Perumal ist einer seiner tausend anderen Namen. Die Skulpturen am Tempel stellen ihn in neuen verschiedenen Inkarnationen dar.
Kuala Lumpur – Die Lichter- und Gartenstadt
Wenn man durch die kosmopolitische Hauptstadt von Malaysia fährt, kann man kaum glauben, dass sie nur 150?Jahre alt ist. Die von den Chinesen gegründete Zinnbergwerkstadt am Klang River wuchs nicht nur zur grössten Stadt des Landes, sondern auch zu einer der interessantesten der Welt. Die Hauptstadt Kuala Lumpur gilt als ökonomisches, kulturelles und administratives Zentrum von Malaysia und als ein Schmelztiegel verschiedener Volksgruppen, Religionen und Kulturen. Das Stadtbild ist sowohl von islamischen Moscheen als auch von christlichen Kirchtürmen oder indischen Tempeln geprägt. Doch bekannt sind auch die geschichtsträchtigen Bauwerke und Hochhäuser, die den Fortschritt
Kuala Lumpurs widerspiegeln.
Pudu Wet Market?&?Central Market
Ein Besuch der «Pudu Wet Market» macht deutlich, dass ein grosser Teil der Bevölkerung trotz der rasanten Modernisierung der Stadt sehr mit den lokalen Traditionen verbunden ist. Auf dem grössten Markt in der Hauptstadt wird seit 1870 frisches Obst, Gemüse, Garnelen, Red Snapper und Fleisch sowie Innereien verkauft. Auf dem Pudu Wet Market existieren jedoch keine Kühlsysteme, wohingegen der «Central Market» deutlich modernisierter ist – und eben auch über Kühlsysteme verfügt. Doch für die Bevölkerung spielt das keine Rolle, und ausserdem ist die Akzeptanz gegenüber den neuen Märkten noch etwas zurückhaltend. Die lauten Rufe der Händler, die dichten Menschenmassen sowie der strenge Geruch vermitteln das Gefühl, in einem Hexenkessel zu sein. Doch gerade dieser Mix von Tradition und Moderne macht Kuala Lumpur so einzigartig.
Cameron Highlands
Wer etwas Abkühlung von Kuala Lumpurs heissen Temperaturen benötigt, der ist in den Cameron Highlands bestens aufgehoben. Die Highlands sind ein begehrtes Reiseziel für die Grossstädter. Dicht an dicht reihen sich die grünen Sträucher, egal, in welche Richtung man schaut, denn der «Garten Malaysia» ist ebenso ein exzellentes Anbaugebiet für Tee. Mit optimalen Temperaturen, ausreichend Niederschlägen, guter Höhenlage, langer Sonnenscheindauer und einem gut bewässerten sauren Boden werden die besten Voraussetzungen für die Erzeugung eines perfekten Hochlandtees erfüllt. Diese naturgegebenen Idealbedingungen wurden 1929 vom englischen Pionier J.?A.??Russel erkannt. Er erwarb in den Highlands ein kleines Stück Land und gründete die erste Hochteeplantage des Landes und nannte sie «BOH», welche die Kurzform für «Best of Highlands» ist.
Batu Caves
Eines von den beliebtesten Ausflugszielen von Kuala Lumpur sind die «Batu Caves» etwa zwölf Kilometer nördlich der Stadt. Eine beeindruckende Kalksteinformation mit riesigen Höhlen, die man über die 272?Treppenstufen erreichen kann. Vor dem Eingang und den bevorstehenden Treppenstufen imponiert zuerst die 42?Meter hohe Statue des Gottes Murugan. Der Höhlenkomplex beeindruckt vor allem aufgrund der Grösse. Bis zu zwei Kilometer lang und 120 Meter hoch findet man in den drei Höhlen zahlreiche Schreine zur Verehrung Murugans. Vor allem die zwei Kilometer grosse «Dunkle Höhle» ist absolut sehenswert. Die Höhle begeistert mit einer artenreichen Fauna und beherbergt die seltene Gliederspinne, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden ist.
Bangkok – Farbig, schillernd, pulsierend
Es ist laut, chaotisch, voller Autos und zugleich faszinierend schön. Vor langer Zeit war Bangkok nur eine kleine Hafenstadt, doch diese Hafenstadt und heutige Hauptstadt kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. 1782 wählte Rama I. Bangkok als Hauptstadt des Königreichs, und er liess um die Stadt herum Kanäle erbauen, sodass sie von allen Seiten durch Wasser geschützt war. Einige Jahrhunderte später wurde aus der kleinen Hafenstadt eine exotisch bunte Millionen-Metropole. Die Attraktivität der Stadt liegt in ihrer Vielfältigkeit, denn kaum eine Destination vermag Shopping, Kultur, Kulinarik und Unterhaltung in solch einem Mix aus Tradition und Moderne so überragend zu verbinden. Kein Wunder, dass diese Stadt eine fast magische Anziehungskraft auf sowohl Einheimische wie Menschen aus der ganzen Welt ausübt.
Königspalast
Als Bangkok Hauptstadt des damaligen Königreiches Siam wurde, entschloss sich König Rama?I., eine neue Palastanlage erbauen zu lassen – denn der König wollte eine würdige Hauptstadt errichten. Das «Grand Palace» besteht jedoch nicht aus einem einzigen Gebäude oder Palast, sondern es ist ein Komplex aus mehreren Gebäuden. Umgeben von einer zwei Kilometer langen Mauer ist die Residenz zu einer Stadt in der Stadt gewachsen. Magische Thai-Architektur mit spitzen Dächern, Schnitzereien und Skulpturen von unschätzbarem Wert prägen das Gelände am östlichen Flussufer des Chao Phraya.
Khlongs
Bangkok verdankt seinen Beinamen «Venedig des Ostens» einem weit verzweigten Netz aus Kanälen: den Khlongs. Bangkok auf dem Wasserweg zu erleben und zu entdecken ist ein einmaliges Erlebnis. Vorbei an schwimmenden Märkten, Restaurants, wo die Besucher mit den Füssen im Wasser sitzen, alte Tempel und natürlich die typischen Holzhäuser auf Stelzen. Auf diesem Weg – respektive auf diesem Wasserweg – bekommt man einen einzigartigen Einblick in das heimische Leben der Bevölkerung der Stadt. Lucien Fournerau, ein französischer Architekt beschrieb Bangkok im Jahre 1892 wie folgt: «In dieser merkwürdigen Stadt gibt es nur wenige Geräusche und keinen Lärm von Fahrzeugen, denn die Verkehrswege bestehen nur aus Khlongs?…, die sich über und über kreuzen.» Obgleich ab der Mitte 19. Jahrhundert viele Kanäle zugeschüttet wurden; Expressboote, Lastschiffe, Shuttle-Boote oder Longtail-Boote, sie alle prägen das Stadtbild von Bangkoks Khlongs.