
Südamerika
- Februar 12, 2016
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Südamerika ist ein Kontinent voller bezaubernder Schönheit und einzigartiger Kontraste. Er begeistert mit vielfältigen Landschaften und eindrücklichen Zeugnissen uralter Kulturen. Südamerika ist ein Kontinent der Vielfalt. Die senkrechte Welt der Ur- und Regenwälder voller fremder Pflanzen und Tiere, die lang gezogenen Küsten an Pazifik und Atlantik, die Anden, die als Gebirgskette eine eigene Welt bilden, oder die Weiten der Pampas, in denen Rinder und Schafe weiden. So bunt und verschieden das Land, so mannigfaltig sind die Menschen und ihre Kulturen. Zwischen indigenen Völkern, den Nachfahren der Konquistadoren oder den Nachfahren von Sklaven hat sich eine Vielgestaltigkeit entwickelt, die fasziniert. Südamerika ist riesig und extrem vielfältig. Entsprechend schwierig ist es auch, den Kontinent als Ganzes zu beschreiben. Die Landschaftsbilder der einzelnen Länder, deren Klima, aber auch die Traditionen und Bräuche sind unterschiedlich. Imagine stellt Ihnen drei ganz unterschiedliche Länder vor: Ecuador, Paraguay und Uruguay.
Ecuador- Küste, Anden, Regenwald
Ecuador bietet dem Reisenden alles aus Südamerika. Das kleine Land, das nach seiner Lage am Äquator benannt ist, zieht sich von der Atlantikküste über die Anden bis vor das Amazonasgebiet. Seltene Tiere, wuchernde Regenwälder und die schroffe Vulkanlandschaft bieten abwechslungsreiche Erlebnisse.
Auf 2?850?Metern liegt Quito, die «Stadt des Frühlings». Die Altstadt spricht die Sprache der spanischen Konquistadoren. Die Kolonialhäuser prägen das Bild, und die alten Klöster und Kirchen sind für ihre Kunstschätze weltberühmt. Der Panoramablick auf die schneebedeckten Vulkane Cotopaxi, Antizana und Cayambe lässt erahnen, warum Alexander von Humboldt die Andenkette hier «Allee der Vulkane» genannt hat. Im nördlichen Hochland erheben sich die aktiven Vulkane auf bis zu 5?897?Meter und rufen zum (sportlichen) Erklimmen. Neben der eindrücklichen Berglandschaft finden sich Ruinen aus der Präkolonialzeit. In Cochasquì stehen 15?überwachsene Ruinen der Quito-Cara. Weiter südlich sind die Anden weniger hoch. Hier gibt es Überreste der Inkas zu bestaunen. Wer Glück hat, den überfliegt der seltene Kondor oder er erspäht einen Berg-Tapir.
Die Regenwälder Ecuadors
Die Regenwälder Ecuadors leben. Von den ausgedehnten Mangrovenwäldern der Küste zieht sich das besondere Ökosystem die Anden hinauf. In den hohen Gebirgszügen haben sich Flüsse tief in das Gestein gegraben und im hohen Tafelland liegt die einzigartige Welt der Páramo-Pflanzen. Dem Wind ausgesetzt, hat sich hier ein Steppenland entwickelt, das dem harten Klima angepasst ist. Östlich der Vulkane, in Oriente, bestimmen sie das Landschaftsbild. Von den schroffen Tälern der Anden hinab bis zum Amazonasbecken bilden die immergrünen Wälder den Lebensraum von unzähligen Pflanzen und exotischen Tieren. In den hohen Wipfeln erspäht man den Tukan, Papageien und rasselnde Affenbanden, in den mäandernden Flüssen leben Krokodile, und es schlängeln sich Boa constrictor und Anaconda auf der Jagd. Hier beginnt das Amazonasgebiet, und man kann abseits der Öl-Städte in die magische Welt aus Grün eintauchen. Das Naturschutzgebiet Cuyabeno ist spektakulär. Hier kann man die mannigfaltige Flora und Fauna mit den Cofanes, ausgezeichnete Jäger mit dem Blasrohr, erleben und befahren. Die ausgedehnten Mangrovenwälder an der Küste laden ebenfalls zu Erkundungen ein. Per Boot kann man die kleinen Flussarme erkunden und Ameisenbär, Gürteltier und unzählige Seevögel entdecken. In den Wurzeln der Mangroveninseln werden Garnelen angebaut, die sich mit den Fischen aus dem Pazifik in den Fischerdörfern geniessen lassen.
Land und Leben
Das Leben in Ecuador ist extrem von der Lage abhängig. An der Küste lebt es sich ungezwungener und offener als im Hochland, wo man sich etwas zurückhaltend und verschlossen den Gästen annähert. In Oriente leben abseits der Öl-Städte im dichten Nirgendwo der Wälder noch einige indigene Stämme, wie die Cofanes, die Secoyas, die früher schrumpfkopfjagenden Shuar und die Quechua-Indianer. Ecuador weist mit fast 25?% eine sehr hohe indigene Bevölkerungsschicht auf, und abseits der grossen Städte trifft man traditionelle Lebensformen und originäre Sitten und Bräuche. Im Hochland sind das vor allem die Quechua, deren bunte Kleidung und Sprache noch von der indigenen Kultur zeugt. Die traditionelle Musik ist noch heute fast unbeeinflusst von der europäischen Musik. An den Küsten leben Awa, Cayapas und Tsáchilas in den Dickichten der Mangrovenwälder. Doch hat sich Ecuador selbstverständlich auch von der modernen Zeit beeinflussen lassen. In den Städten lebt man mondäner als in den ländlicheren Gebieten, und der Poncho wird durch Jeans und T-Shirt ersetzt. Wer sich mit dem Brett auf den Wellen halten will, findet in Montañita nicht nur easy-living, sondern auch die passenden Wellen.
Paraguay
Die Magie Paraguays lebt nachts auf. Dann tauchen Millionen von Glühwürmchen die verschiedenen Landschaften in grün schimmernde Oasen unter dem Südhimmel. Ein diffuser Eindruck eines Landes, dessen indigener Glauben noch in der Folklore und den Mythen weiterlebt und sich mit spanischem Stolz und katholischen Festen vermischt.
Paraguay verstehen heisst seine Geschichte kennen. Der grösste Teil der heutigen Bevölkerung stammt von indigener Bevölkerung und Spaniern ab. Nachdem der Portugiese Alejo Garciá als erster Europäer das Land entdeckt, gründet 1537 (Mariä Himmelfahrt, 15.?8.?) der Spanier Juan de Salazar y Espinoza die heutige Hauptstadt Ascunción am Rio Praguay. Die Guarani-Indios, die Ackerbau betreiben, leisten kaum Widerstand und vermischen sich bald mit den spanischen Eroberern. Es beginnt die Geschichte der Reduktionen, missionarische Dörfer für die indigene Bevölkerung. Hier vermengt sich die katholisch-barocke Formensprache mit der Bilderwelt und der Handwerkskunst der Eingeborenen und schafft einmalige Altäre, Kanzeln und Statuen. Der «Hispano-Guaraní-Barock» fasziniert noch heute den Betrachter in seiner Farben- und Formenpracht. Mit dem Untergang der Reduktionen setzt sich diese Verbindung auch im alltäglichen Leben durch, und so findet sich die paraguayanische Bilderwelt im ganzen Land. Die Hauptstadt Asunción oszilliert zwischen Tradition und Moderne. Alte Häuser, Kirchen und Plätze stehen neben den Stahl- und Betonbauten von Banken. In der Altstadt finden sich kleine Läden und riesige Einkaufszentren und die grossen Museen, in denen sich die eigentümliche Kunst gedrängt bestaunen lässt.
Land
Rot und Grün sind die Farben im Osten Paraguays. Die fruchtbare Erde kontrastiert in ihrem Rot mit den grünen Wipfeln der Hügelketten und den stacheligen Coco-Palmen, die auf den weiten Weideflächen wachsen. Im Sommer, von August bis Januar erblühen die fremden Bäume des Südens und tauchen die Wipfel der Lapacho-, Flammen- und Mangobäume in ein Blütenmeer, und am Boden wuchern Weihnachtssterne, Engelstrompeten und Hibiskus. Die nackten Felsformationen der Cordillera de Amambay stechen heraus und laden zu kleinen Wanderungen ein. Weit im Osten leben die kilometerweit hörbaren Brüllaffen, und wer Zeit und Lust hat, der sollte die gigantischen Wasserfälle jenseits der Grenze zu Argentinien und Brasilien besuchen. Die Cataratas de Iguazú sind 275 Wasserfälle, die bis zu 90 Meter über Basaltfelsen in die Tiefe stürzen und zu den schönsten der Welt gehören. Den Westen prägt, neben den Sumpf- und Überschwemmungsgebieten der Flüsse, das Chaco, die «weite Ebene für die Jagd». Die Savannenlandschaft steigt bis zur Grenze zu Bolivien an und ist ein karg-vielfältiger Lebensraum. Auf die Palmensavannen im Westen folgen Dornbüsche, Kakteen und Sukkulenten. Mit zunehmender Höhe nehmen die Niederschläge ab, und das Land könnte unter der sengenden Sonne lebensfeindlich scheinen. Doch zwischen den baumhohen Kakteen und Edelhölzern tummelt sich wildes Leben. Pumas und Jaguare, Ameisenbären und Schildkröten, Papageien und Jaribus lassen sich am besten in den Nationalparks beobachten.
Leute & Essen
Auf dem Land spricht man Guaraní, und auch wenn Castillion verstanden wird, freuen sich die Menschen über ein paar Worte der eigenen Sprache. Trotz des harten Lebens auf dem Land begegnet man Fremden heiter und sorglos. In der einen Hand die Thermoskanne und in der anderen ein Becher, ist der Teréré aus dem Strassenbild nicht wegzudenken. Schon die Guaraní tranken ihren Mate-Tee. Im Alltag prägt Maniok die Küche auch, wenn das Herz auch in Paraguay für das Asado schlägt. Ob bei Familienfesten im eigenen Garten, bei den Rodeos mit traditioneller Musik und Bier oder an Feiertagen: Wo es möglich ist, da wird gegrillt. In den Randgebieten leben noch 17 indigene Gruppen, von denen aber nur wenige den Kontakt zulassen. Deren handwerklichen Produkte werden jedoch häufig an den Strassenrändern angeboten und zeugen von ihrem Talent und Leben. Vor allem die Alltagsgegenstände in Tierformen sind schön gearbeitet und erzählen von der Vielfalt des Landes.
Uruguay – Land der Vögel & der Gauchos
Zwischen Tango und Karneval, zwischen Pampas und Metropole wiegt sich Uruguay im leichten Takt der Moderne. In dem zweitkleinsten Land Südamerikas leben heute knapp 3.5?Millionen Menschen, die mit Freude und Gemütlichkeit Montevideo, die Pampas und die Ufer beleben. Freundlich und selbstbewusst stehen die Nachfahren von Indios und Spaniern, Italienern und Afrikanern für ihr Land ein, für ihre Geschichte und Kultur.
Montevideo – die Melancholie von Buenos Aires
Böse Zungen sagen, dass Uruguay nicht viel mehr sei, als Montevideo mit einigen Bauernhöfen im Hinterland. Tatsächlich lebt rund die Hälfte der Bevölkerung in der Hauptstadt an der breiten Flussmündung des Rió de la Plata, der lebenswertesten Stadt in Südamerika. Jorge Luis Borges erinnert sie an das vergangene Buenos Aires: gemächlich, leicht melancholisch und schläfrig ruhig. Zwischen den alten Fassadenwispert der Tango, die Menschen hetzen noch nicht von Termin zu Termin, sondern tragen sorgfältig ihre Thermoskanne und Maté-Becher unter dem Arm, die Rambla führt über 13?km am Wasser entlang Richtung der angrenzenden Badestrände, und in der Altstadt schlendert man auf prächtigen Alleen und durch verfallene Gassen. Der alte Hafen war das Herz der Stadt, die 1726 gegründet wurde, seine Festung und ist noch immer wichtiger Umschlagsplatz im natürlichen Hafenbecken. In der alten Markthalle aus Stahl und Holz stehen heute unzählige Essensstände, bei denen man sich genüsslich tun kann. Die Altstadt selbst erneuert seit den 90er-Jahren wieder ihren Glanz. Gebäude der Belle Epoque wurden nach dem Erdbeben von 1888 aufgebaut und die Stadt später durch prächtige Art-Déco-Häuser bereichert. Der sonntägliche Markt Trastan Narvaja belegt die kleinen Gassen, und man findet viel Altes, Gespräche und kann sich darauf an einem Glas des Rotweins aus der Umgebung laben.
Mythos der Pampas
Ausserhalb Montevideos beginnt die Pampas, unendlich weites und fruchtbares Steppenland, das den Reichtum Uruguays ausmacht und das von zwei Hügelketten durchzogen wird. Hier vermehrten sich die Rinder, die die Spanier ausgesetzt hatten, hier liegt das Reich der Gauchos. An ihren Lederstiefeln klirren die Sporen, die Pumphose und der Hut schützen vor Staub und Sonne, seit ihren Anfängen sind Messer, Lasso und Bola ihr Werkzeug, und sie sind ausgezeichnete Reiter. Sie sind Mythos, das südamerikanische Pendant der nordamerikanischen Cowboys. Die Gauchos kennen das Leben in der Abgeschiedenheit der Weite seit Jahrhunderten und betreiben noch heute die Viehwirtschaft in den Ländern um die Estancias wie zu ihrer Hochzeit um 1900. Hier kann man übernachten und in kurzen oder langen Ausritten Pampasfuchs, Pampashirsch, Gürteltier und Nandu in den Gräsern entdecken und die Einöde erleben. Früher arbeiteten die Gauchos in den Reduktionen, später für Landbesitzer, für die sie die wilden Rinder einfingen und verarbeiteten, bis man die Weiden einzäunte und die prachtvollen Estancias baute. Messer, Lasso, Pferd und Bola sind seit damals deren Werkzeug, und trotz der Einsamkeit sind sie gastfreundlich, höflich und entgegenkommend. In Tacuarembó findet in der zweiten Märzwoche ihr Fest, die Fiesta de la Patria Gaucha, statt. Bei Musik und Asado beweisen über 3?000 ihr Können um und auf dem Pferd.
Wasser der bunten Vögel
Die Weiten der Pampas sind von Wasser eingefasst. Im Osten bis in den Süden schmiegt sich der Atlantik an den 600?km langen Strand voller Seelöwen und Robben, im Westen fliesst der Urguguay von Nord nach Süd, der dem Land seinen Namen gab. Wahrscheinlich stammt er aus dem Guaraní, der Sprache der Urbevölkerung, und bedeutet so viel wie «Fluss der Vögel». Entlang dem Strom mit seinen grünen Ufern stehen noch 13 Festungen aus der Zeit, als Uruguay sich seine Unabhängigkeit erkämpfte, und bietet wunderschöne Sonnenuntergänge. Am Wasser werden Zitrusbäume angepflanzt, und bei Salto finden sich heisse Quellen, die Termas de Daymán, die zum Entspannen einladen. Neben den Spas, deren Wasser über 40?° heiss ist, bietet Salto schöne Häuser aus dem 19.?Jahrhundert. Die Atlantikküste bietet zwar Auen des Banados del Este über 311 Vogelarten Heimat, doch interessiert die Küste vor allem wegen des Meeres. Punta del Este ist die angesagte Stadt am Meer, wo Argentinier es lieben, Urlaub zu machen. In den Sommermonaten belebt sich die Stadt, und die sonst verschlossenen Restaurants, Clubs und Casinos öffnen ihre Türen für Reiche, Partylöwen und Surfer. Deutlich exklusiver geht es im Sommer in dem kleinen, malerischen Fischerdorf José Ignazio zu. Will man dem Trouble entgehen, kann man sich einfach weiter nach Osten bewegen. Die Küste ist lang.