Natürliche Kraft aus der Erde – Magisches Island
- März 31, 2016
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Island ist zweieinhalb Mal so gross wie die Schweiz und so kontrastreich wie kaum ein anderes Land: zischende Geysire, dampfende Vulkane, ruhige Weidenlandschaften, riesige Gletscher, heisse Quellen und mächtige Fjorde. Kurz: eine Insel, auf der man aus dem Staunen nicht rauskommt. Bereits beim Landeanflug wird einem bewusst, dass man gerade einen magischen Ort ansteuert. Wie eine verwunschene Welt sieht Island von oben aus. Grün, weich, moosig. Und tatsächlich erwartet uns in den nächsten Tagen ein Feuerwerk aus faszinierenden Landschaften, heissen Quellen und gigantischen Wasserfällen, schwarzen Stränden und einer quirligen Hauptstadt.
Die nördlichste und sauberste Hauptstadt
Rund die Hälfte der ca.?313’000??Einwohner Islands lebt in der Hauptstadt Reykjavik und ihren Nachbargemeinden. Sie ist die nördlichste Hauptstadt Europas. Man darf sich hier keine grosse europäische Stadt wie Wien oder London vorstellen. Dafür zeichnet sich Reykjavik, was so viel wie «rauchende Bucht» bedeutet, durch besonders gute, klare Luft aus. Die Einwohner von Reykjavik erhalten ihr heisses Wasser seit mehreren Jahrzehnten aus der Erde. Es ist eine billige, sichere und vor allem umweltfreundliche Energiequelle. Die bunten Häuser leuchten einem schon von Weitem entgegen. Ein schönes Ausflugsziel ist Perlan (die Perle), hier werden in mit Spiegelglas verbundenen Wassertanks 24??Millionen Liter Thermalwasser aus den heissen Quellen rund um Reykjavik gespeichert. Schon immer wurde Thermalwasser zum Baden und Waschen genutzt, in Thermalquellen gekocht und im Lavaboden Brot gebacken, aber noch Anfang der 60er-Jahre wurde überall mit importierter Kohle geheizt, wobei allein in Reykjavik über 270’000?Tonnen Kohlendioxid in die Luft gepustet wurden. Heute ist Reykjavik eine der saubersten Städte der Welt. Geothermie und Wasserkraft liefern rund 80??Prozent der benötigten Energie; Tag und Nacht, bei jedem Wetter, im Sommer wie im Winter. Somit stehen die Isländer an der Spitze alternativer Energiequellen.
Die Isländer gelten als die glücklichsten Menschen der Welt. Ihre Lebenserwartung wird lediglich von jener der Japaner übertroffen. Politik und Gesellschaft funktionieren wie eine grosse Familie – man diskutiert, schmollt, versöhnt sich und findet gemeinsam Lösungen. Ganz Island wird beherrscht von einer durchgehend familiären Atmosphäre, die sich auch auf Gäste schnell abfärbt. Man spricht sich mit Vornamen an, und in Kneipen und Bars kommt man schnell mit ihnen ins Gespräch. Auch die
allgegenwärtigen Badeanstalten sind ein beliebter Treffpunkt der Isländer. Rund um die oft natürlichen Becken, den «Hot Pots» voll mit dampfendem Wasser aus der brodelnden Welt unter der Insel gelten ganz eigene Gesetze: Die Schuhe werden zum Beispiel in ein Regal vor der Garderobe gestellt, und sich vor dem Bad abzuduschen wird nicht nur empfohlen, es ist absoluter Usus. Wer Land und Leute wirklich kennenlernen möchte, der sollte sich einen Besuch im örtlichen Bad nicht entgehen lassen!
Geothermale Wunder
Geologisch gesehen ist Island sehr jung und aktiv. Dies bewirkt nicht nur Vulkanausbrüche und ständige Veränderungen der geothermalen Zonen, sondern schafft gleichzeitig Islands wichtigste Ressource, die naturheisse Wasserkraft. Geothermale Energie zeigt sich an vielen Stellen der Insel, sowohl als heisse Quellen als auch als Badegelegenheit. Islands berühmtestes Badeparadies, die Blaue Lagune, sollte bei jedem Islandbesucher auf dem Programm stehen. Am besten gleich nach der Landung oder kurz vor dem Heimflug. Aufgrund der Nähe zum internationalen Flughafen Keflavik, bietet sich die Blaue Lagune auch als Ausflugsstation für Touristen auf Langstreckenflügen (Nordamerika–Europa) an.
Der See entstand als «Abfallprodukt» des nahe gelegenen Geothermalkraftwerks Svartsengi, das die Energie des gleichnamigen Vulkansystems nutzt. Dort wird ein Gemisch aus Meer- und Süsswasser aus einer Tiefe von etwa 2?000??Metern, das in dieser Tiefe bis zu 240?Grad heiss wird, zur Oberfläche gepumpt, wo es zur Stromerzeugung und zum Betrieb eines Fernwärmenetzes genutzt wird. Anschliessend fliesst es in das umliegende Lavafeld. So bildete sich dort ein Salzwassersee in der typisch blau-weissen Farbe, die von Kieselalgen herrührt. Zuerst kam die lokale Bevölkerung auf die Idee, darin zu baden, bis schliesslich das Thermalbad errichtet wurde. Dieses pumpt mittlerweile auch eigenes Thermalwasser aus der Erde. Einen besonderen Reiz hat das Baden in der Winterzeit. Zu jeder Jahreszeit kann man nun im grossen Aussenbecken im gut 40?Grad warmen Nass, das Mineralsalze, Kieselerde und Algen enthält, baden oder sich mit Schönheitsanwendungen verwöhnen lassen. Die Lavasenke mit zwei Dritteln Salzwasser und einem Drittel Süsswasser ist bekannt für ihre heilende Wirkung auf Körper und Haut. Was die Blaue Lagune im Süden, das ist die grüne im Norden bei Myvatn. Auch das «Myvatn Nature Baths» bietet mineralhaltiges, wohltemperiertes Wasser, dem pflegende Wirkung zugeschrieben wird.