
Genuss am Fluss
- Oktober 12, 2018
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- Urs Huebscher
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Wer sich auf oder entlang der Jungen Donau treiben lässt, der kommt nicht nur an beeindruckenden Landschaften, Naturparks und kulturellen Sehenswürdigkeiten vorbei. An dem berühmten Strom laden auch zahlreiche Anbieter kulinarischer Spezialitäten zu einem Abstecher und natürlich zur Einkehr ein.
Passau: Weltoffenheit spiegelt sich in der Küche wider In der Drei-Flüsse-Stadt beeindruckt die Dichte erstklassiger Lokale. In den malerischen Gassen reihen sich gemütliche Cafés, hervorragende Restaurants und urige Biergärten aneinander. Überhaupt geht es in der Passauer Gastro-Szene abwechslungsreich zu und her. Asiatisches Street-Food und arabische Süsswaren, orientalisch gewürzte Burger und bunt garnierte „Bubble Waffles“ – Einheimische und Gäste leben ihre Weltoffenheit auch in kulinarischer Hinsicht. Besucher sollten auch unbedingt über den Wochenmarkt bummeln, der dienstags und freitags im Klostergarten, samstags auf dem Domplatz stattfindet.
Regensburg: Von Würstlwendern und Knackersemmeln Im Zentrum von Regensburg wartet eine unwiderstehliche Versuchung – in Form einer Wurst. Würzig, rauchig und unwiderstehlich lockt die Original Regensburger schon mit ihrem markanten Duft, lange bevor sie in einer aufgeschnittenen Semmel landet und in altbewährter Manier mit Meerrettich, süssem Senf und Essiggurke serviert wird. Bei Wilhelm Reisinger kommen neben der legendären Original Regensburger auch Putenknacker, „normale“ Brat- und Currywürste und gebratene Weisswürste auf den Grill. „Das können viele Münchner nicht nachvollziehen!“, schmunzelt der Würstlwender aus Leidenschaft, der die mobile „Wurstbraterei Reisinger“ am Neupfarrplatz in nun vierter Generation betreibt. Nur einen Katzensprung entfernt, neben der Steinernen Brücke am südlichen Ufer der Donau, blickt eine Wurstbraterei auf eine noch längere Tradition zurück: In der „historischen Wurstkuchl“ stärkten sich schon im Mittelalter Steinmetze und Hafenarbeiter mit hausgemachten Bratwürstln vom Holzoffengrill.
Riedenburg: Ein Stück New York in Niederbayern Im Jahre 1970 übernahm Michael Krieger im beschaulichen Städtchen Riedenburg am Main-Donau-Kanal die Familienbrauerei in vierter Generation. Der Braumeister entwickelte in den achtziger Jahren eine durchgängig ökologische Brauphilosophie, und verwendete für sein Malz traditionelle Getreide wie Einkorn, Emmer und Dinkel. Das war nicht nur geschmacklich eine Revolution im heimischen Braugewerbe, sondern auch der erste Schritt in Richtung Craft Bier. Der Begriff war damals zwar noch unbekannt. Doch spätestens seit Michael Kriegers Sohn Maximilian die Craft-Bier-Pioniere der Brooklyn Brewery aus New York kennen lernte, steht die Marke Riedenburg für handwerklich gefertigte und besonders charaktervolle Biere aus ökologischer Produktion. Eine Stippvisite in der Brauerei und deren Biergarten lohnt sich.
Hallertau: Wo das grüne Gold gedeiht Soweit das Auge reicht ranken sich die bis zu sieben Meter hohen Pflanzen im grössten Hopfenanbaugebiet der Welt, das sich von Ingolstadt bis Regensburg auch entlang der Donau erstreckt, dem Himmel entgegen. In der hügeligen Kulturlandschaft Hallertau wird seit mehr als tausend Jahren die „bayerischste“ aller Pflanzen kultiviert. Elisabeth Stiglmaier ist Hopfenbotschafterin mit Leib und Seele und nimmt ihre Gäste mit auf die Reise durch die Geschichte des grünen Golds. Auf ihrem Bauernhof in Attenhofen duftet es blumig und grasig. Ein tiefer Atemzug macht Lust auf ein frisches Bier, das die Hopfenbotschafterin und Bier-Sommelière nach der Führung durch die Hopfengärten ausschenkt und dazu bayerische Schmankerl serviert.
Oberschwaben Allgäu: Vom Brauen, Brennen und Backen In Oberschwaben und im Württembergischen Allgäu wird traditionelles kulinarisches Handwerk in vielen Betrieben von Generation zu Generation weitergegeben. Dabei entstehen regionaltypische Spezialitäten, die auf Bauern- und Genussmärkten, im Hofladen, Bauernhofcafé oder in der Besenwirtschaft am besten schmecken. Da gibt es den „Waldburger Schinken“ und die vielfältigen Erzeugnisse aus weiterverarbeiteten Obstsorten von oberschwäbischen Streuobstwiesen, wie beispielsweise der weltweitbekannte „Apfelbalsamessig“ der Adrian Manufaktur in Waldburg oder die edlen Destillate und Brände der Brennerei Fetscher aus Hosskirch. Auch die typisch oberschwäbischen Gerichte wie die „Kässpätzle“, geschmälzte Maultaschen und Zwiebelrostbraten sind feste Bestandteile jeder Speisekarte. Zwischen Ulm und Tettnang, Sigmaringen und Isny wetteifern ausserdem rund 25 selbstständige Brauereien um die Gunst ihrer Gäste.