

Bhutan Hoch oben im Himalaya-Gebirge, eingeschlossen zwischen Indien und China, liegt das buddhistische Königreich Bhutan. Hier, inmitten einer der spektakulärsten Gebirgslandschaften, lassen sich jahrhundertealte Traditionen entdecken, die die Menschen bewusst und im Einklang mit der Natur leben und damit den Zwängen der Globalisierung trotzen.
Schon die Anreise nach Bhutan ist ein echtes Abenteuer. Von Delhi aus werden die Touristen in einem kleinen Düsenjet in waghalsigen Manövern um die atemberaubenden Achttausender des Himalaya-Gebirges herumgeflogen. Nach etwa zwei Stunden kommt das Flugzeug dann im westlichen Paro-Tal, in dem sich die einzige grössere Landebahn des Landes befindet sich, zum Stehen.
Enklave der Stille
Fremdartig und faszinierend zugleich wirkt dieser wilde Landstrich, den es nun zu erkunden gilt. Das Land Bhutan verfügt etwa über dieselbe Fläche wie die Schweiz, zählt aber nur etwa 850 000 Einwohner. Bis in die 1960er-Jahre hinein war es von der Aussenwelt komplett abgeschottet, eine Infrastruktur oder moderne Kommunikationsmittel wie Post und Telefon suchte man damals vergebens. Bis heute sind grosse Teile des Landes von Strassenbauten oder anderen Erschliessungsmassnahmen verschont geblieben. Erst im Jahr 1974 wurden die ersten Touristen über die Grenze gelassen, der Flughafen kam 1982 hinzu. Kein Wunder also, dass die hier lebenden Menschen, die zum grossen Teil in ihre traditionelle Tracht, den sogenannten «Gho», gehüllt sind, eine aussergewöhnliche Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen.