Expeditionsreisen
- Oktober 25, 2015
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Auf den Spuren der grossen Entdecker Dreimal mehr Expeditionsreisen als vor fünf Jahren werden momentan in der Tourismusbranche verzeichnet. Und die Nachfrage steigt. Immer mehr Menschen suchen auf Reisen das «Kribbeln im Bauch», das kleine oder grosse Abenteuer. Und immer mehr Menschen können sich Expeditionsreisen für mehrere 10.000 Franken leisten. Zudem bringt die immer bessere technische Ausrüstung auch unerfahrene Abenteurer auf die höchsten Gipfel der Welt, ins ewige Eis oder in stürmische Weltmeere. Doch nicht nur körperlich anstrengende Expeditionen auf 8.000er erleben einen neuen Boom, auch Abenteuerferien ergreifen die breite Masse. Trekkingreisen, Bike-Reisen und Kleingruppenreisen durch Indien werden immer häufiger gebucht, denn Urlauber wollen in der schönsten Zeit des Jahres etwas lernen, etwas Neues erkennen, etwas aktiv erleben – kleine Abenteuer und sehr intensive, vielfältige Tage. Egal, ob einfach Trekkingreisen oder aufwendige Expeditionen in den Himalaya, Anbieter dürfen sich auch in den nächsten Jahren auf noch mehr Kundschaft freuen. Animiert von grossen Forschern und auf den Spuren von bekannten Expeditionsreisenden erleben jetzt auch ganz normale Urlauber den besonderen Kick einer Expedition.
Einer der bekanntesten deutschen Polarforscher und Expeditionsleiter ist der Deutsche Arved Fuchs. Er ist der erste Mensch, der sowohl den Nordpol als auch den Südpol innerhalb eines Jahres zu Fuss erreichte. Ihm gelang gemeinsam mit Reinhold Messner die erste komplette Durchquerung des antarktischen Kontinents in 92 Tagen, und mit Rainer Neuber hat er die erste und bis heute einzige Winterumrundung des legendären Kap Horn im Kajak durchgeführt.
Arved Fuchs: Von Hamburg nach Feuerland
Nun stach der erprobte Expeditionsreisende unter dem Titel «Ocean Change» am 5. August vom Hamburger Hafen aus mit seinem Segelschiff «Dagmar Aaen» in Richtung Feuerland in See. Der Projektname «Ocean Change» soll stellvertretend für die zahlreichen Veränderungen der Ozeane stehen. Akute Themen sind die Überfischung, die Versauerung durch zu viel CO2 aus der Atmosphäre mit Konsequenzen für die Meeresflora und -fauna, die zunehmende Verschmutzung der Meere, Plastikmüll und als Folge der dramatischen Veränderungen der Artenschwund. Die neue Expedition hat das Ziel, diesen Wandel der Ozeane aufzuspüren, zu untersuchen und zu dokumentieren. Von Hamburg aus geht es über Falmouth (England), Vigo (Spanien), den Kap Verden, den zu Guinea-Bissau gehörenden Bissagos-Inseln, Fernando de Noronha, Rio de Janeiro bis nach Ushuaia (Argentinien). Während dieser langen Reise stehen diverse Projekte im Mittelpunkt. Entlang der Küsten soll u. a. die aktuelle Problematik der lokalen Fischerei dokumentiert werden, es dreht sich um Fangquoten, Überkapazitäten und handelbare Fischereiabkommen und in erster Linie um die nachhaltige Zukunft des Fischbestandes und die Auswirkungen auf die Küstenfischerei. Den historischen Aspekt der Reise bildet die Unternehmung des deutschen Forschers Gunther Plüschow (1886–1931), der im November 1927 mit der «Feuerland» von Büsum nach Punta Arenas (Chile) fuhr und weite Teile Patagoniens erkundete, vier Jahre später bei der Expedition ums Leben kam.