
Die Stadt der Festspiele – Salzburg
- Juli 10, 2013
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Salzburg ist bekannt und beliebt als Mozartstadt und als Barockjuwel: Die Stadt diente zudem als Drehort von «The Sound of Music». Doch vor allem die Salzburger Festspiele locken jedes Jahr tausende Kulturbegeisterte an. Die Salzburger Festspiele, 1920 ins Leben gerufen, gelten als weltweit bedeutendste Kulturveranstaltung. Jeden Sommer pilgern Musikliebhaber aus aller Herren Länder im Juli und August in die Festspielstadt, um sich von hochkarätigen Opern-, Schauspiel- und Konzertprogrammen begeistern zu lassen. Markenzeichen der Festspiele sind der «Jedermann» auf dem Domplatz sowie exemplarische Mozart- und Strauss-Aufführungen.
Zum 200. Geburtstag der Herren Wagner und Verdi
Als anerkannte Grösse in der Kulturlandschaft wollen sich die Festspiele jedes Jahr ein wenig neu erfinden, jedoch ohne Verzicht auf traditionelle Werke.2013 stehen Richard Wagner und Giuseppe Verdi, beide vor 200 Jahren geboren, mit sechs Opern im Mittelpunkt der Operninszenierungen.
Das Programm stellt der Intendant der Festspiele, Alexander Pereira (seit Langem wieder der erste Österreicher auf dem Festspielthron), gemeinsam mit dem Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf auf. Nach einer umstrittenen ersten Saison 2012 in der Mozartstadt möchte Pereira, der als Kulturmanager von der Oper Zürich kam, frischen Wind in das Gesamtkonzept einbringen. Im Vorwege gibt es jedoch wieder Kritiker, insbesondere von deutscher Seite (und das gehört dazu wie das Salz in der Suppe), die ihm vorwerfen, zu sehr auf Popularität und grosse Namen zu setzen und weniger auf Innovation und inhaltliches Profil. Es wird halt nicht nur in «Felix Austria» gern gegrantelt … Kunst-Delikatessen für sechs lange Wochen zu servieren, ist ein Hochseilakt mit Absturzpotential. Und wenn die FAZ als Fazit der letzten Jahre bemängelt, dass Bayreuth und Salzburg gegen die «Pest der Beliebigkeit und Austauschbarkeit zu kämpfen haben», so macht der von Pereira versprochene frische Wind neugierig.
An prominenten Sängernamen wie Netrebko, Domingo, Villazon, Kaufmann, Hampson und Dirigenten mit grossen Namen wie Muti und Zubin Mehta, um nur einige zu nennen, fehlt es wahrlich nicht. Interessante Neuinszenierungen in der Musik wie im Schauspiel lassen an der Kritik zweifeln.
Die Highlights der diesjährigen Festspiele
Zu Beginn des Veranstaltungsreigens steht erneut Joseph Haydns Schöpfung «Ouverture Spirituelle» unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt. Bei den Konzerten 2013 ist in der Reihe Salzburg contemporary Harrison Birtwistle der zentrale Komponist, von dem sechs Werke aufgeführt werden. Ein zweiter Schwerpunkt widmet sich der neueren Musik aus Japan. Und ein besonderes Erlebnis sind die Symphony- und Chorkonzerte des visionären Projektes El Sistema, das erstmals ausserhalb Venezuelas mit 1400 Kindern und Jugendlichen in Europa zu hören sein wird. Das Opernprogramm wartet mit einem neuen «Falstaff» von Verdi unter Dirigent Zubin Mehta und Regisseur Damiano Michieletto auf.
Ebenfalls gibt eine Neuinszenierung von Wagners «Die Meistersinger von Nürnberg» (Dirigent: Daniele Gati, Regisseur. Stefan Herheim) Diskussionsstoff.Ferner wird «Don Carlo» von Peter Stein und Antonio Pappano auf die Bühne gebracht. Anna Netrebko singt an der Seite von Placido Domingo in «Giovanna d’Arco». Ricardo Muti wird das Stück ebenso wie «Nabucco» dirigieren.
Bei den Schauspielaufführungen wird ein neuer «Jedermann» auf dem Domplatz spielen: Cornelius Obonya, der in die Fussstapfen seines Grossvaters, des berühmten Attila Hörbiger, tritt. Die Buhlschaft in der Neuinszenierung von dem Engländer Julian Crouch und dem Amerikaner Brian Mertes verkörpert, wie im Vorjahr, Brigitte Hobmeier. Im Landestheater folgt die Premiere von Friedrich Schillers «Jungfrau von Orléans», Regie Michael Thalheimer. Wenig später folgt in der grossartigen und wiedergewonnenen Spielstätte Residenzhof die Premiere von Shakespeares «Sommernachtstraum».
In jedem Fall wird Salzburg auch 2013 ein Tummelplatz sein für kulturinteressierte Prominenz, Bildungsbürger und die unverwüstlichen «Adabeis» (die «wir sind auch dabei»-People).