
Die Insel der Götter und Dämonen
- Juni 2, 2014
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Wo die fliessenden Klänge der Gamelan-Musik und der allgegenwärtige Duft aus Rauchschalen böse Geister vertreiben. Bali ist eine magische Insel voller Kontraste.
Bali ist einzigartig. Die vielschichtigen Kulturen sind in sämtlichen Bereichen des täglichen Lebens spürbar. Überall trifft man auf Opfergaben – vor der Tür des Hotelzimmers, im winzigen Schrein am Strand oder am Ende einer Theke, aber auch auf Prozessionen zu einem der zahlreichen Tempelfeste. Zudem gibt es auf der Insel wunderschöne Strände mit guten Surf- und Tauchmöglichkeiten. Man kann sich im Chaos von Kutta verlieren, die Genüsse Seminyaks geniessen, in Nusa Dua auf luxuriöse Art relaxen, in Ubud Künstler aufspüren, durch Reisfelder wandern oder im Osten auf Palasttour gehen.
Der Osten: Zwischen Entspannung und Kultur
Die Ostküste besticht mit einfachem dörflichem Leben, dem persönlichen Kontakt zu freundlichen Menschen und nicht zuletzt mit einigen schönen, Sandstränden und interessanten Tauchgründen. Der Osten Balis besticht durch eine faszinierende Mischung aus Religion, königlicher Kultur und architektonischem Glanz. Diese Gegend wird auch gern als das «alte Bali» bezeichnet. Hier findet man nicht nur die Königlichen Paläste von Klungkung und Karangasem, sondern hier errichtete Karangasems letzter «Raja» auch seine Wasserpaläste: Ujung und Tirtagangga. Zwei der wichtigsten Tempel der Insel – Tempuyang und Besakih, Balis sogenannte Muttertempel, – befinden sich ebenfalls in Ost-Bali. In den Dörfern Ost-Balis hat sich der Lebensstil der Bewohner über die Jahrhunderte kaum verändert. Keines ist jedoch tiefer in der Vergangenheit verwurzelt als die geschlossene religiöse Gemeinschaft von Tengenen. Während die meisten Balinesen den Hinduismus im Verlauf der Jahrhunderte in den Alltag einbezogen haben und neu interpretierten, hat Tenganan unverändert an seinem Glauben in ursprünglicher Form festgehalten. In der winzigen Gesellschaft stand die spezifische Kleidung seit jeher im Zentrum der Rituale. Heute stellen die Familien immer noch die «Geringsing»- oder sogenannte doppelte «Ikat»-Kleidung auf eine Webart her, die man sonst nur in Indien findet.
Amankila – Der friedvolle Hügel
In dieser geschichtlichen Region der Insel eröffnete 1992 auf einer Felskippe mit spektakulärem Blick über die Lombok-Meerenge das Amankila, übersetzt «friedvoller Hügel». Der Pool des Resorts ist terrassenförmig auf drei Ebenen angelegt und das Markenzeichen des Designerhotels. Über ein paar Stufen erreicht man den privaten, feinsandigen Strand mit Beachclub. Gäste können entweder einen Spaziergang zum Strand unternehmen oder sich von einem Fahrer in einem von Amankilas Open-Air-Buggies dorthin bringen lassen. Windsurfing- und Boggie Boards, Kayaks und Hobie Cats können ausgeliehen werden. Acht private «Bales», vom Blattwerk geschützt, laden zum Entspannen am Strand ein. Abgesehen vom Beachclub dominiert Amankilas dreistufiger Pool die Landschaft unterhalb der Lobby. Am Steilhang errichtet, geben die tiefblauen Pools herrliche Blicke übers Meer frei und ergiessen sich in Kaskaden ineinander. Der Hauptpool ist 41 Meter lang. Als Rückzugsorte dienen die verschiedenen luxuriösen Pool-, Ocean- oder Garden-Suiten. Das Highlight ist jedoch die Amankila-Suite, sie umfasst zwei separate Schlafbereiche, die sich auf eine grosse Terrasse öffnen, wo sich auch der private aquamarinblaue Pool befindet. Die Suite bietet einen freien Blick über den Strand und die Amuk-Bucht. Ein privater Buttler gehört zur Serviceleistung. Das Amankila organisiert Fahrten zu etlichen Dörfern, die berühmt für ihr Kunsthandwerk sind. In Sidemen lockt der Erwerb von Textilien, in Kamasan gibt es Gemälde zu kaufen und Budakling, am Fuss des Berges Agung, ist bekannt für seine Gold- und Silberschmiede.
Doch auch das Kulinarische kommt hier nicht zu kurz, im Amankila können exquisite, westlich orientierte Gerichte sowie indonesische Köstlichkeiten verzerrt werden. Wer in den Ferien selbst den Kochlöffel schwingen will, der kann bei Tagesanbruch mit einem Guide auf den nahen Markt gehen, frische Zutaten für ein echtes indonesisches Festmahl kaufen, das später im Kochkurs zubereitet wird.
Der Süden: Luxusresorts in Nusa Dua
Nusa Dua bietet ein ganz anderes Bali, abseits der tumultigen Strassen und einheimischen Dörfer. Es ist Balis bewachte Anlage für Resort-Hotels. Ein riesiges, gepflegtes und aufgeräumtes Gelände, in dem man den Rest der Insel hinter sich lässt. Hier findet man keinerlei Strassenhändler, hupende Motorräder, Hektik oder sonstiges Chaos. Nusa Dua wurde in den 1970er-Jahren erbaut und so konzipiert, dass es mit den internationalen Strandresorts in der ganzen Welt konkurrieren kann. Die Atmosphäre ist kaum balinesisch, doch einige Resorts versuchen, sich eine Patina aus balinesischem Stil zuzulegen. Besonders gut gelingt das dem Amanusa, der «friedvollen Insel». Das Resort erfreut sich einer eindrucksvollen Lage in einem Garten auf einer Anhöhe direkt oberhalb Balis National Golf Clubs. Der Ausblick vom Resort reicht von der Küstenlinie des Indischen Ozeans bis hin zum heiligen Berg Agung, der den Horizont an klaren Tagen dominiert. Das Amanusa gehört zu den besten Hotels der Insel. Die elegante, bewusst zurückhaltende Architektur, mit der das Hotel aufwartet, die opulente Ausstattung und die faszinierende Aussicht kennzeichnen die nur 35 Einzelvillen. Alle diese Suiten sind grosszügig, im authentischen, balinesischen Stil mit Himmelbett, einer im Boden eingelassenen Indoor-Badewanne, einer nicht einsehbaren Dusche unter freiem Himmel sowie einer Terrasse mit überdachtem Tagesbett ausgestattet. Am liebsten würde man diese strohbedeckten Suiten gar nicht verlassen, doch der Beachclub mit seinen neun «Bales» lockt mit einem schneeweissen Sandstrand. Der zu den schönsten von ganz Bali gehört. Über mehrere Kilometer erstreckt sich der feinsandige, helle, flachabfallende Strand. Das vorgelagerte Korallenriff schützt vor der Brandung, sodass man beim Schnorcheln viele bunte Fische beobachten kann.
Wer es noch sportlicher mag, kann seine Zeit auf Balis National Golf Resort verbringen, der Platz gehört zu den Top 5 der Golfplätze Asiens. Der 18-Loch-Championship-Platz wurde von Robin Nelson und Rodney Wright gestaltet. Gäste des Amanusa geniessen einen privilegierten Zugang. Doch das Hotel organisiert auch gerne Ausflüge zum alten Tempel Luhur Uluwatu, der nur eine kurze Fahrt vom Resort entfernt liegt. Als einer von Balis Sad Kahyangan (die sechs Tempel der Himmel) liegt er hoch über dem Meer auf einer riesigen Kalksteinformation. Amanusa-Guides und -Fahrer stehen zur Verfügung, um Gäste auf dieser und anderen individuellen Touren zu begleiten. So ist das Amanusa der passende Ort zum Relaxen, abseits vom quirligen Bali und vom Lärm der Strassen und doch ganz nah am Geschehen.
Quirliges Zentrum der Insel
Quirliges Zentrum der Insel
Wer zwischendurch einen Einkaufsbummel machen oder in das balinesische Nachtleben eintauchen möchte, ist in Seminyak genau richtig. Seminyak ist ein sehr dynamischer Ort mit Duzenden Bars und Clubs, einer Unmenge an Kreativläden und Galerien. Viele gute, günstige und individuelle Restaurants mit einheimischer und internationaler Küche bedienen das leibliche Wohl. Die Clubs im Zentrum von Seminyak werden auch von der einheimischen Bevölkerung besucht und bieten ein sehr individuelles Flair. Je weiter nördlicher man kommt, desto entspannter wird die Atmosphäre. In Seminyak findet man jedoch auch einen sehr schönen und ruhigen Strand. Er ist hervorragend für lange Strandspaziergänge und Ausritte geeignet. Zwar hat der Strandabschnitt fast immer einen hohen Wellengang und starke Unterströmung, aber gerade Wellenreiter lieben diesen Abschnitt.
The Legian Bali
Selbstverständlich haben sich auch hier grossartige Hotels niedergelassen. Eins davon ist das The Legian Bali. Mit Blick auf den Indischen Ozean bietet es luxuriöse Unterkünfte inmitten gepflegter tropischer Gärten. Das Fünf-Sterne-Haus besticht durch einem rundum Wohlfühlkonzept. Das Resort, das zur asiatischen Luxushotelgruppe GHM (General Hotel Management) gehört, verfügt jetzt zusätzlich über einen 30 Meter langen Infinity Pool, ein Sonnendeck direkt am Strand und einen noch schöneren Meerblick vom Beach House. Hier können Surfer den ganzen Tag an ihrem Take-off feilen, im Anschluss bei einer Spa-Behandlung entspannen und sich am Abend im Gourmetrestaurant vom deutschen Küchenchef Dorin Schuster verwöhnen lassen. Die 67 Suiten sind eine gelungene Mischung aus modernem und traditionell indonesischem Design, für das Jaya Ibrahim verantwortlich war. Das Resort ist mit indonesischen Antiquitäten ausgestattet, die zwischen 80 und 100 Jahren alt sind.
Der neue Infinity Pool wurde so dicht wie möglich an den Strand gebaut. Hierdurch können Gäste, die sich eine Abkühlung im Schwimmbad gönnen, den Blick auf den kilometerlangen Seminyak Beach inklusive Meer ausgiebig geniessen. In dem 30 Meter langen und 1,80 Meter tiefen Becken sind Wasseraktive richtig, die hervorragend ihre Bahnen ziehen und sich im Anschluss auf der Poolterrasse bei einem romantischen Sonnenuntergang erholen können. Alternativ gönnen sich Urlauber einen erfrischenden Sundowner-Cocktail auch auf dem neu angelegten und frei schwebenden Sonnendeck über dem Strand. Die beste Suite des Resorts ist ohne Zweifel die Sunset-Suite inkl. Buttlerservice.
Bali ist also viel abwechslungsreicher, als so manch einer denkt. Doch eins ist allen Gebieten gemein, überall trifft man auf lächelnde Balinesen, die den Schalk im Nacken haben. Und egal, wie zahlreich Touristen auf die Insel stürmen, sie sind die gute Seele Balis, die egal, wohin man auf die Insel fährt, die Ferien zu etwas Unvergesslichem machen.