
Die Göttinnen des Segelsports
- Juli 7, 2017
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Gross, grösser, am grössten und dazu schnittig im Wind – Das Top-Ranking der Super-Segelyachten.
Auch neun Jahre nach seiner Ablieferung führt der Dreimast-Schoner EOS mit 92,92 Metern die aktuelle Liste der 200 grössten Segelyachten der Welt an. Die EOS wurde 2006 unter strengster Geheimhaltung in der Lürssen-Werft in Bremen gebaut und gehört dem US-Medien-Mogul Barry Diller. Um in dem Top 200-Ranking der grössten Segelyachten aufgeführt zu werden, ist eine Mindestgrösse von 40 Metern Voraussetzung. Experten wissen allerdings: schon bald wird eine neue Nummer 1 das Ranking anführen.
Eine Riesin aus der Lürssen-Werft
Bei der Schiffslänge führt noch immer die EOS unangefochten. Zwar brach im Jahr 2012 ein Feuer an Bord aus und verwüstete grosse Teile des Interieurs. Doch Royal Husiman übernahm das aufwendige Refit der Segelyacht und nun erstrahlt sie wieder im alten Glanze. US-Eigner und TV-Medien-Mogul Barry Diller hält jedoch aller Voraussicht nach nur noch für kurze Zeit die Spitzenposition, denn mehrere Mega-Segler sind im Bau. «Im nächsten Ranking werden wir mit White Pearl einen neuen Spitzenreiter sehen, der diese Position wahrscheinlich recht lang besetzt. Die Yacht wird ein einziger Superlativ», ist sich BOOTE EXCLUSIV-Chefredakteur Marcus Krall sicher. Mit 142.8 Metern setzt die Mega-Segelyacht, die derzeit in Kiel entsteht, neue Massstäbe. Der Auftraggeber der Sailing Yacht A soll der russische Multi-Milliardär Andrej Melnichenko sein, dem auch schon die 119 Meter lange Motoryacht «A» gehört. Auch die Plätze zwei und drei haben sich seit 2012 nicht verändert. Auf Platz zwei folgt die 2004 bei Royal Huisman (NL) auf Kiel gelegte ATHENA mit 90 Metern Länge. US-Eigner Jim Clark bietet Athena allerdings aktuell zum Verkauf an. Auf Rang drei rangiert die Maltese Falcon (88 Meter) von der italienischen Werft Perini Navi. Eignerin ist die griechische Geschäftsfrau Elena Ambrosiadou. Mit 45 vertretenen Grossformaten ist die italienische Werft Perini Navi der unangefochtene Top-Player im Markt der Supersegler. Besonders US-Eigner lieben die meist ketschgetakelten, voluminösen Riesen. Auf Platz 4 rangiert die Aquijo. Die 1575 Tonnen verdrängende Alu-Stahlyacht verfügt über zwei knapp 90 Meter in den Himmel ragende Masten, an denen eine Segelfläche von 3200 Quadratmetern befestigt ist.
Auf die Tuchgrösse kommt’s an
Wenn es um die Segeltuchgrösse geht führt mit deutlichem Abstand die 67,20 Meter lange Alloy-Ketch «Vertigo» (Platz 8). Sie trägt an ihren beiden Kohlefasermasten unglaubliche 5330 Quadratmeter Tuch. Die EOS dagegen bringt lediglich 2500 Quadratmeter Segel in den Wind. «Der Segelyacht-Markt ist generell etwas unter Druck, in der Spitze ab 60 Metern ist allerdings die Nachfrage recht gross», weiss Marcus Krall. «Reichten 2007 noch 38 Meter für einen Platz unter den Top 200, mussten es in diesem Jahr zwei Meter mehr sein, um sich in den Top 200 zu platzieren. Um es bis in die Top 100 zu schaffen, mussten die Segelyachten 2015 satte 47 Meter mitbringen», bilanziert Marcus Krall und fügt ausserdem hinzu: «Auch deutsche Eigner sind nach wie vor sehr aktiv im Markt.»