

Angkor Mittlerweile hat der Dschungel die Herrschaft über die meisten der Tempel übernommen und Angkor scheint ein Ort fernab unserer kühnsten Vorstellungen zu sein. Eine einmalige Tempelanlage, die einst das Herz des mächtigen Khmer-Reiches war. Die Ruinen von Angkor, das zu seiner Glanzzeit aus zahlreichen Stadtbezirken bestand, sind nun den Kräften der Natur unterlegen. Mächtige Wurzeln und Zweige haben die Mauern erdrückt und Steine durchbrochen. Die einstige menschliche Siedlung wurde von der Pflanzenwelt des Dschungels zurückerobert. Aber auch wenn vieles dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen ist, trägt gerade dies zur magischen Atmosphäre und der Schönheit Angkors bei.
Das grösste religiöse Bauwerk der Welt
Im europäischen Bewusstsein wurde Angkor Wat durch den französischen Entdecker Henri Mouhot bekannt. Reisen nach Südostasien waren Mitte des 19. Jahrhunderts mit kaum vorstellbarem Aufwand verbunden. So wurde Angkor Wat in hiesigen Gefilden erst durch Mouhot bekannt. Er beschrieb seine Entdeckung als die gewaltigste aller Zeiten und meinte: «Es übertrifft auch die antiken Städten Roms und Griechenlands.» Die damals vorherrschende koloniale Ideologie liess die Vorstellung jedoch nicht zu, dass die Khmer ein solches Bauwerk hätten erschaffen können, und so machten sich die französischen Kolonialherren lange Zeit auf die Suche, wer die Urheber dieser Hochkultur gewesen sein könnten. Beim Blick auf die geheimnisvollen Türme oder die unendlich langen Wandreliefs kommt man nicht umhin zu fragen, wer König Suryavarnam II. war, der im Jahr 1113 den Thron Angkors eroberte? Ihn beschreibt eine Stelen-Inschrift: «Er verliess das Meer, seine Krieger auf dem Schlachtfeld, und stürmte auf den Kopf des Elefanten des feindlichen Königs zu, den er tötete, wie ein Garuda auf einem Berghang eine Schlange tötet.» Suryavarman II. war also ein grosser Krieger. Zudem erwies er sich als energischer Aussenpolitiker und demonstrierte nach innen seine Macht durch das Bauwerk Angkor und das grösste religiöse Bauwerk der Welt: Angkor Wat.