
Charme & Zauber
- Dezember 6, 2016
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Die Dominikanische Republik ist ein Juwel der Karibik. Die paradiesischen Strände mit Wellen von 27?Grad laden zum Ausspannen ein. Doch auch die grossen Städte haben ihren karibischen Zauber. Santiago liegt im Landesinneren im Norden der Dominikanischen Republik und erwacht aus seinem touristischen Schattendasein, doch sind die kolonialen Strassen auch ohne Touristen belebt. An allen Ecken stehen fliegende Händler zwischen Passanten und den allgegenwärtigen Plastikstühlen der Nachbarschaft, die das emsige Treiben beobachtet.
Ruhe im Gewirr
Das Zentrum der alten Hauptstadt bildet ein spanischer Platz. Fliegende Händler verkaufen süsse Säfte, und neben dem Dom treiben selbsternannte Gottesmänner Teufel aus. Das neogotische Gotteshaus ist frisch renoviert, und die Decke spiegelt sich im Boden. Um die Ecke liegt der ehemalige Regierungspalast von Diktator Trujillo. Heute beherbergt das neo-arabische Haus, das die Spanier bauten, das Freizeitzentrum. Nachmittags trifft man sich im Erdgeschoss zum Dominospiel, doch lohnt sich der Blick in den ersten Stock. Hier liegt der verlassene Ballsaal. Der Staub liegt über der Tanzfläche aus Parket und auf dem Balkon, von dem aus der Diktator Trujillo alles im Blick hatte. Hundert Meter durch das quirlige Strassengewirr erblickt man den Yaque de Norte, über den sich die Puente Hermanos Patiño spannt, ein Golden Gate in Miniatur-Format. Auf der anderen Seite liegt das Stadion, in dem die Einheimischen ihrer Begeisterung für Baseball frönen, und weiter westlich beginnen die Tabakfelder. Gegessen und getrunken wird am besten rund um das Monumento a los Heroes de la Restauracion. Alt und Jung treffen sich auf diesem Hügel, um in einer der vielen Bars oder in einem Restaurant einzukehren. Das Monument selbst ist ein riesiger Bau, von dem man einen fantastischen Blick über die Stadt hat. Im Inneren gibt es auch einen Museumsteil zur Geschichte der Insel, doch lohnt sich dafür auch der Besuch des Kulturzentrums Centro León.
Die alte Hauptstadt der Karibik
Die Altstadt von Santo Domingo spricht noch immer die Sprache Spaniens. Beim Schlendern durch die Strassen fühlt man sich immer wieder in die alte Zeit zurückversetzt. Nicht umsonst ist die «Zona Colonial» UNESCO-Weltkulturerbe. Auf dem Plaze d’Espagna, im Rücken der Statue des einstigen Statthalters Nicolas de Ovando erhebt sich L’Alcazar de Colon, der alte Herrschafts-
palast aus Korallen, von dem aus einst die Neue Welt beherrscht wurde. Heute erinnert ein kleines Museum an die damalige Zeit.
Sonntags
Folgt man dem Blick von Nicolas de Ovando an den kleinen Cafés vorbei, die den Platz umringen, zieht sich die kurze Calle Emiliano Tejera bergauf zu den Ruinen des ehemaligen Franziskanerklosters. Jeden Sonntag entflammt hier unter der Regie der Musiker der Grupo Bonye die Leidenschaft zu tanzen. Bis spät in die Nacht werden die Hüften in den Rhythmen von Merengue und Salsa geschwungen. Die Musiker stehen auf einer improvisierten Bühne, das Publikum hat sein eigenes Essen mitgebacht und unterhält sich. Immer wieder geht es auf die «Tanzfläche», wo gezeigt wird, was man kann, und man geniesst gemeinsam den Sonntag. Aufregender geht es im Haus der Schizophrenen zu, das an einer Ecke des Parque Colon liegt. Hinter dem erschreckenden Namen verbirgt sich die Cafeteria Penalba, in der sich sonntags Politiker, ehemalige Guerillas und Künstler angeregt über die Tische hinweg unterhalten. Es geht um Politik und alte Zeiten, und es wird des Öfteren lauter.
Neuer Glanz
Santo Domingo wandelt sich. Die umfassenden Massnahmen, um dem Stadtkern seinen alten Glanz wiederzugeben, tragen Früchte. Die Strassen sind neu gepflastert, und viele der alten Fassaden sind frisch renoviert. Alle Strommasten wurden von dominikanischen Künstlern gestaltet und leuchten einem in Pastelltönen auf Schritt und Tritt entgegen. In den engen Wohnhäusern eröffnen immer mehr kleine Hotels, und so wandelt sich der Charakter des Quartiers. In den Boutiquen und Bars kann man im alten Flair shoppen und relaxen oder in einem der vielen
Restaurants einkehren.