
Über die «Faszination Tauchen»
- Dezember 3, 2014
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Über die «Faszination Tauchen» Für viele ist es das schönste Hobby der Welt. Wer tauchen geht, lässt den Alltagsstress an Land zurück und vergisst in der Unterwasserstille die Zeit. Nur der begrenzte Sauerstoffvorrat treibt einen irgendwann zurück zur Oberfläche. Wir zeigen Ihnen, wie sich das Tauchen historisch entwickelt hat, was es vor dem ersten Tauchgang alles zu beachten gilt und welche spektakulären Unterwasserterrains Sie in Ihrem Leben unbedingt einmal gesehen haben müssen.
Vom Perlentauchen zum Extremsport
Bereits 4500 v. Chr. tauchten die Menschen nach Schwämmen, Perlen und Meeresfrüchten aller Art. Selbstverständlich hatten sie damals noch keine technischen Hilfsmittel zur Verfügung und mussten sich auf ihren langen Atem verlassen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden dann zu Kriegszwecken die ersten Helmtauchgeräte erfunden und im Zuge der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts stetig weiterentwickelt. Bald entstanden auch die ersten Helmtauchanzüge, die von Berufstauchern zur Konstruktion von Gebäuden und Brücken eingesetzt wurden. Um 1930 trat der Neoprenanzug seinen Siegeszug an – Tauchpioniere wie Yves-Jacques Cousteau oder Hans Haas begründeten damit in den 1950er-Jahren das Sporttauchen, wie wir es heute kennen.
Facettenreiches Hobby für jedermann
Während das Tauchen in den 1950/60er-Jahren noch als elitäre Freizeitbeschäftigung galt, ist es mittlerweile längst ein erschwingliches Hobby für jedermann. Tauchschulen mit Anfängerkursen sowie die nötige Ausrüstung werden inzwischen fast überall auf der Welt angeboten. Lediglich einen tauchsportärztlichen Check sollte man vor der Anmeldung mit sich durchführen lassen, da der menschliche Körper durch den Wasserdruck gewissen zusätzlichen Belastungen ausgesetzt wird. Wer aber auch sonst einigermassen sportlich ist und von seinem Arzt das Okay bekommen hat, kann sich getrost in sein erstes Unterwasserabenteuer stürzen.
Exotische Korallenriffe, weisse Haie und verwunschene Wracks
Exotische Ozean-Destinationen mit ihren bunten Korallenwelten, grossen Meeresfischen und alten Wracks sind nach wie vor sehr beliebt. Die Zahl an faszinierenden Tauchdestinationen ist so gross, dass eine Auswahl schwerfällt. Wir haben es trotzdem versucht und tauchen mit Ihnen ab zu fünf der schönsten Tauchdestinationen der Welt.
Fünf traumhafte Tauchdestinationen
Magische Sinkhöhle: Great Blue Hole (Belize)
Dass der Reiseführer Lonely Planet das «Great Blue Hole» vor Kurzem zum besten Tauchrevier der Welt gekürt hat, soll schon etwas heissen. Und tatsächlich: Schon aus der Vogelperspektive bietet sich dem Betrachter ein spektakulärer Anblick. In traumhafter Lage vor der Küste von Belize taucht plötzlich eine fast kreisrunde, tiefblaue Fläche auf, die sich von dem sie umgebenden türkisfarbenen Flachwasser deutlich abhebt. Es handelt sich dabei um eine Sinkhöhle, die zum Ende der letzten Eiszeit entstanden ist. Dem geübten Taucher gewährt sie Zugang zu einem unterirdischen Höhlensystem, das in eine Tiefe von bis zu 125 Metern hinabführt. Auf dem Weg nach unten befinden sich zahlreiche, bis zu acht Meter lange Stalaktiten und Stalagmiten, die schon Tauchpionier Yves-Jacques Cousteau den Atem geraubt haben. Im Jahr 2009 wurde das paradiesische Belize Barrier Reef von der UNESCO zum schützenswerten Weltnaturerbe erklärt.
Wracktauchen in der Lagune von Chuuk (Mikronesien)
Das Chuuk-Atoll gehört zur Inselgruppe der Karolinen und liegt auf mittlerer Strecke zwischen Hawaii und den Philippinen. Da die Japaner hier einst strategisch wertvolle Kriegsstützpunkte besassen und während des Zweiten Weltkriegs immer wieder zur Zielscheibe alliierter Angriffe wurden, liegen hier zahlreiche versunkene Schiffe auf dem nur 20 Meter tiefen Meeresgrund. Diese sind zum grossen Teil noch so gut erhalten, dass sie zu einem beliebten Ausflugsziel für Wracktaucher geworden sind. Im kristallklaren Wasser des intakten Korallenriffs tummeln sich Mantarochen, Schildkröten und Haie. Sie begleiten die Taucher hinab zur «Geisterflotte» der Chuuk-Lagune.
Im Angesicht des weissen Hais in Gansbaai (Südafrika)
Das Tauchgebiet Gansbaai bei Kapstadt ist für sein hohes Aufkommen an weissen Haien weltbekannt. Auch ungeübte Taucher haben hier die Möglichkeit, sich für einen «Shark Cage Diving»-Ausflug anzumelden und die Meeresräuber von einem geschützten Käfig aus hautnah zu erleben – ein ganz besonderer Nervenkitzel! Grund für die grossen Raubfischpopulationen sind die vielen Robben, die auf dem benachbarten Geyser Rock leben und den Haien als natürliche Nahrungsquelle dienen. Auch viele andere Meeresbewohner wie Wale, Pinguine und Delfine fühlen sich hier heimisch.
Die Stadt der Mantarochen (Hawaii)
An der Westküste von Big Island, der Hauptinsel von Hawaii, liegt der Ort Kailua-Kona. Unter Tauchern wird die Küste nur «Manta Ray Village» genannt – wegen der vielen Mantarochen, die sich hier bei Tag und Nacht in Küstennähe aufhalten. Den Tauchern bieten diese majestätischen Meerestiere, die trotz ihrer zum Teil enormen Grösse von bis zu 9 Metern geradezu schwerelos durchs Wasser zu schweben scheinen, einen magischen Anblick. Insider-Tipp sind die vom Sheraton Kona Resort & Spa (Keauhou Bay) organsierten Nachttauchgänge! Bei diesen werden grosse Schweinwerfer auf dem Meeresgrund installiert und die Mantarochen mit Plankton angelockt – ein spektakuläreres Abendprogramm.
Drachenköpfe, Muränen und Barrakudas: Gozo/Comino (Malta)
Auch wer sonst exotische Tauchgebiete bevorzugt, wird auf den Mittelmeerinseln Gozo und Comino nicht zu kurz kommen. Bizarre Felsformationen, kristallklares Wasser und die reichhaltige Mittelmeerfauna lassen alle Taucherherzen höherschlagen. Ob Drachenköpfe, Muränen, Blaupunkt-Rochen oder Barrakudas, die vor den Küsten lebenden Arten sind so vielfältig wie die Möglichkeiten, die sich dem Taucher hier bieten. So können neben zahlreichen Wracks (z. B. bei Xatt L’Ahmar oder im Hafen von La Valletta) steil abfallende Unterwasser-Canyons und geheimnisvolle Höhlensysteme erkundet werden.