
Ayurveda: Mehr als ein Wellness-Trend
- August 11, 2017
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Haben Sie auch schon von Panchakarma gehört? Damit kann man vielleicht gutes Karma sammeln, aber ansonsten gibt es keine Gemeinsamkeiten.
Aber der Reihe nach: Bereits vor über 5000 Jahren gab es im alten Indien die Sanskrit-Wörter «ayus» und «veda». Übersetzt bedeutet das «die Wissenschaft vom langen Leben». Damit entstand das Ayurveda, in dessen Zusammenhang oft von Panchakarma-Kur gesprochen wird. Panchakarma besteht aus fünf (pancha) Verfahren (Karma). Mit deren Hilfe werden Schlacken und Giftstoffe aus dem Körper ausgeleitet. Die traditionelle Kur dauert mindestens vier Wochen. Da viele Menschen nicht so viel Zeit mitbringen, gibt es seit den 90er-Jahren immer mehr auf Ayurveda spezialisierte Resorts, die verkürzte Panchakarma-Kuren anbieten. Am effektivsten ist eine Kur in einem der Ursprungsländer Sri Lanka oder Indien. Das Klima ist dort ganzjährig gut für den Entgiftungsprozess, und die Kräuter und Heilpflanzen stammen stets frisch aus dem hauseigenen Garten. Oft findet sich eine lange Familientradition bei den Ayurveda-Ärzten, die ein sechsjähriges Universitätsstudium ablegen müssen. Die Ärzte schulen auch die Therapeuten. Frauen werden aus kulturellen Gründen nur von Frauen und Männer von Männern massiert.
Im Ayurveda geht man davon aus, dass sich das Leben aus den fünf Elementen Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde zusammensetzt. Ayurveda unterscheidet somit die drei auf diesen Elementen basierenden Doshas Vata, Pitta und Kapha. Die Doshas sind Lebensenergien, die unseren Körper- und Hauttyp bestimmen und sich auch in Charaktereigenschaften spiegeln. Stress, falsche Ernährung, Rauchen oder übermässiger Koffein- und Alkoholkonsum kann im Laufe der Zeit für eine Disharmonie der Doshas sorgen. Eine Ayurveda-Kur soll helfen, die Doshas auszubalancieren und Körper sowie Immunsystem zu entgiften und zu stärken. Der Arzt stellt für jeden Gast einen individuellen Kurplan zusammen. Fortan ist man täglich während 1,5 bis 3 Stunden mit den Ayurveda-Anwendungen beschäftigt, die ausgiebige und sanfte Öl-Massagen enthalten. Ein kleines Highlight: Die Öl-Stirngüsse (Shirodhara). Während 45 Minuten rinnt kontinuierlich ein feiner Strahl warmes Öl über die Stirn. Viele Kurgäste berichten danach vom Erlangen eines fast schon meditativen Zustandes. Die Massagen sorgen für eine gute Durchblutung des Gewebes. Dadurch entspannen auch die Muskeln, und gleichzeitig wird die Haut gereinigt. Durch den sanften Druck der Streichmassagen sendet der Körper Signale ans Gehirn, der Alterungsprozess soll so verlangsamt und die Bildung von Falten gehemmt werden.
Während der Kur ernährt man sich seinem Doshatyp entsprechend vegetarisch. Sanftes Yoga- und Meditation halten den Körper beweglich und beruhigen den Geist. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Ayurveda erzielt bereits in verkürzten Kuren schnelle und nachhaltige Erfolge. Es eignet sich nicht nur für Menschen, die ihr Immunsystem stärken wollen, sondern auch für solche mit chronischen Krankheiten wie Rheuma, Schlafstörungen, Hautkrankheiten oder Migräne. Auch nach Chemo-Therapien kann Ayurveda den mit Medikamenten und Schwermetallenen belasteten Körper sanft reinigen und das Immunsystem wieder aufbauen.