Auf der Jagd nach Geschmack
- August 31, 2016
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Rund um die Alpen liegen Genuss und Natur nah beieinander. In Österreich wird seit jeher Wert auf gute Küche gelegt. Wer neben der Natur auch noch ihre Früchte ernten will, der findet vielfältige Möglichkeiten dazu: ob kernig im Salzburger Land, in Kärnten mit einer Prise Adria gemischt oder fruchtig im Mostviertel. Die Alm kommt mit jedem Schritt näher, und der schwere Duft von Gras und Blumen steigt in die Nase. Die Alpen bieten mit ihrer Landschaft dem Wanderer viel mehr als schöne Aussichten. Nach einem kurzen Blick auf Pfarrwerfen, von dem heute der Aufstieg begann und es gilt, die letzten Meter bis zur wohlverdienten Pause zu überwinden. Die weittönenden Kuhglocken versprechen bei der Einkehr herzhafte Stärkung. Auf der rustikalen Holzbank gibt es frischen «Hollersaft», würziges Brot und selbst gemachten Graukäse.
Von Alm zu Alm
Spezialitäten aus der Höhe sind auch immer ein Grund für die Mühen, denn nach dem Fussmarsch schmeckt es gleich doppelt so gut. Durch die ganze Region Pongau ziehen sich insgesamt 120?Almhütten, die seit zehn Jahren über den Almenweg verbunden sind. Wer will, kann 31??Etappen auf den 350?km von Spezialität zu Spezialität erwandern. Auf den Almsommerhütten werden die regionalen Spezialitäten wie die deftigen Fleischkrapfen, Kaspressknödelsuppe oder die süss-verführerischen Wetzsteinnudeln und Schwarzbeernocken noch selbst gemacht. Doch kann man auch zur Tagestour aus den Tälern aufsteigen. Das bietet sich an, wenn man nicht auf so manche Genüsse des Tieflandes verzichten will. Das Salzburger Land lädt dazu ein, sich seinen Gelüsten hinzugeben. Ob man es sich abends im besonderen Restaurant gut gehen lässt oder im Kräutergarten, dem Fischteich oder im Kaffeehaus. Zur Orientierung dienen die acht Via Culinaria, die geordnet nach Geschmacksrichtungen zu den besonderen Leckerbissen führen.
Traditionell besonders
Kärnten liegt auf der Südseite der Alpen. Hier trifft sich der Geschmack der Alpen mit dem der Adria. In den Kochtöpfen vermischen sich die Aromen der österreichischen, italienischen und slowenischen Küche und sind einmalig verführerisch. Zwischen den Bergen liegen die kristallklaren Seen, die zum Schwimmen und Angeln einladen, während die Berge zum Wandern oder Biken anfeuern. Eine Besonderheit Kärntens geniesst man sowohl zur frischen Forelle wie auch zum Blondvieh von der Weide. Hadn, den man «Had’n» ausspricht, ist eine alte Sorte Buchweizen und schmeckt nussig. Ob als Nudel, Polenta oder als Kuchen: Hadn ist ein Aroma Kärntens, das man so schnell nicht vergisst.
Langsam zum Geschmack
Wie sich hier die Tradition des Buchweizenanbaus gehalten hat, so überlebte auch die Sorgfalt und Geduld mit dem Essen. Das Gailtal und Lesachtal sind seit dem Frühling die ersten Slow-Food-Destinationen der Welt. Bei einem Abstecher zu den traditionellen Lebensmittelproduzenten kann man dem überlieferten Wissen und Handwerk über die Schulter schauen – mit Zeit versteht sich. Im bilderbuchartigen Lesachtal liegt der Hof von Familie Stabentheiner. Der Blick reicht bis zu den Lienzer Dolomiten, wenn der 300?Jahre alte Ofen auf 230?Grad angeheizt wird. Der Teig aus Dinkel, Roggen, Waldstaudenkorn und Erdmandel ruht schon seit Stunden, wenn die Laibe in der Hitze verschwinden. Nach drei Stunden duften sie verführerisch und schmecken noch besser. Einblicke wie diese machen den Charme einer Slow-Food-Reise aus: Käse produzieren, Bier brauen, bei der Herstellung von Speck dabei sein oder sehen, wie Imkerei funktioniert. Dieser Blick auf die «ehrliche Kulinarik» ist nicht nur informativ, sondern auch schmackhaft…